Sicherheit

Öffnen elektrischer Geräte I

  • Als Funkamateure dürfen wir Geräte öffnen und verändern
  • Zum Eigenschutz das Gerät vom Netz trennen!
  • Kondensatoren können längere Zeit Energie speichern, die gefährlich werden können
  • Auch ohne Netzanschluss besteht weiterhin Lebensgefahr bei der Berührung von Kondensatoren!
EK203: Mit welchen Gefahren muss beim Öffnen eines vom Netz getrennten Funk- oder anderen elektrisch betriebenen Gerätes gerechnet werden?

A: In der Ladedrossel eines Schaltnetzteiles können Spannungen gespeichert sein, die deutlich höher sind als die angelegte Versorgungsspannung.

B: Elektrischer Schlag durch Ladungen im Netztransformator.

C: Keine Gefahr, da das Gerät vorher von der Stromversorgung getrennt worden ist.

D: Elektrischer Schlag durch aufgeladene Kondensatoren im Netzteil.

Öffnen elektrischer Geräte II

AK201: Bei der Fehlersuche in einer defekten Senderendstufe sollte vor Beginn von Reparaturarbeiten aus Sicherheitsgründen das Gerät vom Netz getrennt werden und die Netzteilkondensatoren ...

A: über einen sehr niederohmigen Widerstand (< 1 Ω / 0,5 W) sofort vollständig entladen werden.

B: über einen hochohmigen Widerstand mit ausreichender Leistung dauerhaft entladen werden.

C: durch Kurzschluss über ein Strommessgerät sicher entladen werden.

D: erst nach Ablauf einer Wartezeit von ca. zwei Minuten berührt werden.

Blitzerdung

  • Antennenanlagen erhöhen nicht die Wahrscheinlichkeit für einen Blitzeinschlag
  • Wenn aber ein Blitz einschlägt, dann in die exponierte Antenne
  • Deshalb müssen Antennenanlagen geerdet oder in ein vorhandenes Blitzschutzkonzept integriert werden

Überspannung

Abbildung : Durch Überspannung völlig zerstörter Kondensator in einem Netzteil. Ursache war ein Blitzeinschlag in der Nähe der Station. Hier kam die Überspannung über das Stromnetz.

Blitzschutz

  • Blitzschutz-Zwischenstecker für Koaxialkabel mit Gasentladungsröhre
  • Antennenzuleitung nach dem Funkbetrieb erden, z.B. an Gebäudeerdungsanlage
  • Dafür ist eine Erdungsleitung notwendig
EK209: Unter welchen Bedingungen darf eine Gebäudeerdungsanlage für die Antennenerdung verwendet werden?

A: Für jede Antenne muss eine separate Erdungsanlage unabhängig von der Gebäudeerdungsanlage aufgebaut werden.

B: Jede Gebäudeerdungsanlage kann verwendet werden.

C: Wenn die Gebäudeerdung vom Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur abgenommen wurde.

D: Die Antennenanlage darf nicht über die von der Gebäudeerdungsanlage eingeschlossenen Fläche hinausragen.

EK210: Welches Material und welcher Mindestquerschnitt kann für eine Erdungsleitung zwischen einem Antennenstandrohr und einer Erdungsanlage nach VDE 0855-300 beispielsweise verwendet werden?

A: Ein- oder mehrdrähtiger – aber nicht feindrähtiger – Leiter aus Kupfer (10 mm²) oder Aluminium (16 mm²).

B: Ein- oder mehrdrähtiger – aber nicht feindrähtiger – Leiter aus Kupfer (4 mm²) oder Aluminium (10 mm²).

C: Einzelmassivdraht aus Kupfer (16 mm²), Aluminium (25 mm²) oder Stahl (25 mm²).

D: Einzelmassivdraht aus Kupfer (16 mm²), Aluminium (25 mm²) oder Stahl (50 mm²).

Blitzschutzkonzept

  • Bei Änderungen an der Blitzschutzanlage eine Blitzschutz-Fachkraft einbeziehen
  • Insbesondere beim Anschluss von Antennen-Standrohren an die Blitzschutzanlage
  • Aufnahme der Veränderungen in das Blitzschutzkonzept des Gebäudes
EK211: Unter welchen Bedingungen darf das Standrohr einer Amateurfunkantenne auf einem Gebäude mit dem gebäudeeigenen Blitzschutzsystem verbunden werden?

A: Wenn eine Blitzschutz-Fachkraft die Verbindung des Standrohres der Amateurfunkantenne mit dem Blitzschutzsystem im Blitzschutzkonzept vorsieht.

B: Nach den geltenden Vorschriften muss das Standrohr der Amateurfunkantenne mit einem Gebäudeblitzschutzsystem verbunden werden.

C: Wenn für die Verbindungsleitung ein Kupferleiter mit ausreichend großem Querschnitt verwendet wird.

D: Nach den geltenden Vorschriften muss immer ein getrenntes Blitzschutzsystem für die Amateurfunkantenne aufgebaut werden.

Schutzerdung und Potentialausgleich I

Problem:

  • Leitfähige Gegenstände können unerwünschte Potentiale (Spannungen) aufweisen
  • Z.B. elektrische Aufladung, Blitz oder Fehler im Gerät
EK208: Welche Maßnahmen müssen zum Personenschutz bei Koaxialkabeln zur Verhinderung von Spannungsunterschieden ergriffen werden?

A: Neben der Erdung des Antennenmastes sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

B: Die Schirme aller Koaxialkabel von Antennen müssen miteinander und mit der Haupterdungsschiene verbunden werden.

C: Für alle Koaxialkabel von Antennen sind Überspannungsableiter vorzusehen.

D: Die Koaxialkabel müssen ein Schirmungsmaß von mindestens 40 dB aufweisen.

Schutzerdung und Potentialausgleich II

AK202: Warum ist eine möglichst niederohmige Verbindung aller Potentialausgleichsanschlüsse der Geräte einer Amateurfunkstelle anzustreben?

A: Zum Schutz von Personen

B: Zur Symmetrierung bei paralleldrahtgespeisten Antennen

C: Zur Vermeidung von Geräteschäden bei Überspannungen

D: Zur Begrenzung von Kurzschlussströmen bei Gerätefehlern

AK203: Ihr 400 W-Kurzwellensender ist über eine separate Erdungsleitung mit dem Potentialausgleich Ihres Hauses verbunden. Im Sendebetrieb stellen Sie fest, dass auf bestimmten Bändern das Gehäuse des Senders „heiß“ ist, d. h. Hochfrequenzspannung merklicher Amplitude auf dem Gerätegehäuse liegt. Was kann die Ursache hierfür sein?

A: Die Länge der Erdleitung entspricht annähernd einem Viertel der Wellenlänge der Sendefrequenz oder einem ungeraden Vielfachen davon.

B: Die Länge der Erdleitung entspricht annähernd einer halben Wellenlänge der Sendefrequenz oder Vielfachen davon.

C: Für die verwendete Erdleitung wurde ein massiver Leiter anstatt einer für Hochfrequenz besser geeigneten mehradrigen Litze verwendet.

D: Die verwendete Kupfer-Erdleitung ist nicht versilbert und somit zur guten Ableitung von Hochfrequenz nicht geeignet.

Statische Aufladung von Antennen

  • Unerwünschte Spannungen an Antennen durch statische Aufladungen
  • Bei ungeerdeten Drahtantennen
  • Z.B. durch Regen und Hagel
  • Führt zu Prasselstörungen beim Empfang
EK206: Auf welchen besonderen Sicherheitsaspekt ist speziell bei ungeerdeten Drahtantennen zu achten?

A: Durch die fehlende Erdung und den Strombauch im Speisepunkt kann der Mittenisolator zu stark erhitzt werden und durchschmelzen.

B: Durch die Sendeleistung entstehen hohe Spannungen gegen Erde, die eine dickere Isolierung des Antennendrahtes erfordern.

C: Bereits durch Regen oder Hagel kann es zu elektrischen Aufladungen der Antenne kommen.

D: Bei Sonnenstürmen entstehen elektrische Aufladungen, die hohe Spannungen erzeugen können.

EK207: Wie lassen sich elektrostatische Aufladungen, die insbesondere bei ungeerdeten Drahtantennen auftreten können, wirkungsvoll vermeiden, ohne die Funktion der Funkanlage zu beeinträchtigen?

A: Durch hochohmige Ableitwiderstände zwischen den Anschlüssen an der Antenne und dem Erdanschluss der Amateurfunkstelle.

B: Das Einschleifen eines Anpassgerätes zwischen Transceiver und Antenne neutralisiert die Aufladungen.

C: Mit Hilfe der Abblockkondensatoren in einem zwischengeschalteten Stehwellenmessgerät.

D: Durch niederohmige Ableitwiderstände zwischen den Anschlüssen an der Antenne und dem Erdanschluss der Amateurfunkstelle.

Berühren von Antennen I

Eine Sendeantenne in Betrieb berührt man nicht!

  • Hohe Wechselspannungen
  • Verursachen Herzrhythmusstörungen, Verbrennungen und andere Verletzungen
  • Kann zum Tod führen
  • Auch zu Sekundärunfall wie Sturz von der Leiter durch Erschrecken und Verkrampfen
EK202: Welche möglichen Gefahren bestehen beim Berühren von im Sendebetrieb befindlichen Antennen?

A: Stromschlag durch die Gleichspannungsversorgung der Sender-Endstufe, die direkt am Antennenausgang anliegt.

B: Keine, da durch den „Skin-Effekt“ ein Stromfluss durch den menschlichen Körper verhindert wird.

C: Verletzungen und Verbrennungen durch hochfrequente Spannungen.

D: Keine, sofern die Antenne ordnungsgemäß über ein Blitzschutzsystem mit Erde verbunden ist.

Berühren von Antennen II

AK204: Ab welchen Sendeleistungen kann an Sendeantennen Verletzungsgefahr durch hochfrequente Spannungen bestehen?

A: Auf Kurzwelle ab 100 Watt, auf VHF/UHF ab 50 Watt

B: Bei Sendeleistungen höher 500 Watt

C: Bereits bei geringen Sendeleistungen von wenigen Watt

D: Bei Sendeleistungen höher 100 Watt

Aufenthalt im Strahlengang

  • Insbesondere im Mikrowellenbereich werden Parabol- oder Helixantenen verwendet
  • Hoher Antennengewinn
  • Aus wenig Eingangsleistung wird eine hohe Strahlungsleistung
  • 20 dB sind üblich ⇒ 1 W Sendeleistung werden 100 W Strahlungsleistung
  • Hohe elektromagnetische Felder in der Strahlungskeule
  • Gefahr für Körper, insbesondere Augen, Gehirn und Hoden
  • Kann zu Erkrankungen dieser Organe führen
  • Die Strahlung ist nicht direkt zu spüren
  • Der Aufenthalt im direkten Strahlengang von Sendeantennen ist zu vermeiden!
EK201: Was ist aus Sicherheitsgründen besonders beim Umgang mit Mikrowellen zu beachten?

A: Der Duty-Cycle des Senders sollte 50 % nicht überschreiten.

B: Es ist eine Kopfbedeckung aus Abschirmfolie (z. B. aus Aluminium) zu tragen.

C: Zur Einhaltung des Personenschutzes muss EMV-Schutzkleidung getragen werden.

D: Ein Aufenthalt im direkten Strahlengang von Sendeantennen ist zu vermeiden.

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