Doppelüberlagerungsempfänger (Doppelsuper) (Klasse A)

ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Amateurfunkprüfungen, die ab dem 24.06.2024 abgenommen werden. Für Prüfungen, die vor diesem Stichtag stattfinden, gilt noch der alte Prüfungsfragenkatalog, für den der alte Online-Kurs besser geeignet ist.

Im Gegensatz zum Einfachsuper werden im Doppelsuper 2 Zwischenfrequenzen verwendet.

Abbildung 27: Blockschaltbild eines Doppelsuper

Durch die Verwendung einer hohen ersten ZF ist eine gute Spiegelfrequenzunterdrückung möglich. Die beiden möglichen Empfangsstellen liegen hierdurch sehr weit auseinander und eine Unterdrückung der ungewünschten Empfangsstelle (Spiegelfrequenz) ist durch Eingangsfilter vor dem ersten Mischer leicht möglich. Durch die Verwendung einer niedrigen 2. ZF kann im 2. Schritt eine hohe Trennschärfe des Empfängers erreicht werden, da für niedrige Frequenzen Filter mit hoher Güte und steilen Flanken technisch sehr gut realisierbar sind.

Die erste ZF und die höchste gewünschte Empfangsfrequenz sollten bei einem Kurzwellenempfänger je nach Empfängerkonzept auch möglichst weit voneinander entfernt sein um einen Direktempfäng der ZF über die Antenne zu vermeiden. Daher sollte die 1. ZF höher als das doppelte der maximalen Empfangsfrequenz betragen.

Eine Erweiterung des Doppelsuper-Konzeptes wäre der Dreifach-Super, bei dem eine niedrige 3. ZF gebildet wird. Dies kann sinnvoll sein für spezielle Demodulationsverfahren oder für die Realisierung von Störunterdrückungsverfahren (Notchfilter). Die Berechnung der Zwischenfrequenzen und Oszillatorfrequenzen erfolgt hierbei entsprechend dem des Doppelsupers.

AF112: Welche Aussage ist für einen Doppelsuper richtig?
AF113: Welche Aussage ist für einen Doppelsuper richtig?

Nach dem ersten Mischer kann zur Verbesserung der Großsignalfestigkeit ein sehr schmales Filter, welches auf die 1. ZF abgestimmt ist, eingesetzt werden. Man nennt dieses Filter Roofing Filter. Die Bandbreite des Roofing-Filters muss hierbei mindestens so groß wie die größte benötigte Bandbreite der vorgesehenen Betriebsarten sein.

AF114: Welche Beziehungen der Zwischenfrequenzen zueinander sind für einen Kurzwellen-Doppelsuper vorteilhaft?
AF116: Wie groß sollte die Bandbreite des Filters für die 1. ZF in einem Doppelsuper sein?

Der Doppelsuper setzt sich aus folgenden Funktionsblöcken zusammen:

  1. HF-Teil mit Vorselektion
  2. Erster Mischer mit VFO zur Bildung der ersten ZF. Hierbei kann die Frequenz des VFO sowohl oberhalb als auch unterhalb der gewünschten Empfangsfrequenz liegen (jeweils um die 1. ZF versetzt)
  3. Erster ZF-Verstärker mit Filter (Roofing-Filter)
  4. Zweiter Mischer mit CO (Quarzoszillator) zur Bildung der zweiten ZF. Hierbau kann die Frequenz des CO sowohl oberhalb als auch unterhalb der 1. ZF liegen (jeweils um die 2. ZF versetzt)
  5. Zweiter ZF-Verstärker mit Filter (ZF-Filter je nach Modulationsart/Betriebsart, meist schaltbar).
  6. Produktdetektor oder Demodulator (je nach Betriebsart) ggf. mit BFO. Diese Stufe dient auch der Erzeugung einer Regelspannung für die Steuerung der Eingangsempfindlichkeit des Empfangszweigs (AGC)
  7. NF-Verstärker mit Lautsprecher-Ausgang oder Kopfhörer-Anschluss
AF209: Folgende Schaltung stellt einen Doppelsuper dar. Welche Funktion haben die drei mit X, Y und Z gekennzeichneten Blöcke?
AF117: Folgende Schaltung stellt einen Doppelsuper dar. Welche Funktion haben die drei mit X, Y und Z gekennzeichneten Blöcke?
AF210: Welchen Frequenzbereich kann der VFO des im folgenden Blockschaltbild gezeichneten HF-Teils eines Empfängers haben?

Um die benötigten Oszillator-Frequenzen in Abhängigkeit einer gewünschten Empfangsfrequenz zu berechnen, muss man sich vergegenwärtigen, dass die Oszillatorfrequenzen jeweils ober- oder unterhalb der gewünschten Eingangsfrequenz des Mischers liegen können. Daher existieren für jede Mischerstufe jeweils zwei Lösungsmöglichkeiten.

  1. Oszillatorfrequenz = Eingangsfrequenz + Ausgangsfrequenz
  2. Oszillatorfrequenz = Eingangsfrequenz – Ausgangsfrequenz

Mit diese Wissen lassen sich die folgenden Fragen beantworten.

AF120: Welche Frequenzen können die drei Oszillatoren des im folgenden Blockschaltbild gezeichneten Empfängers haben, wenn eine Frequenz von 3,65 MHz empfangen wird? Bei welcher Antwort sind alle drei Frequenzen richtig?
AF118: Ein Doppelsuper hat eine erste ZF von 9 MHz und eine zweite ZF von 460 kHz. Die Empfangsfrequenz soll 21,1 MHz sein. Welche Frequenzen sind für den VFO und den CO erforderlich, wenn der VFO oberhalb und der CO unterhalb des jeweiligen Mischer-Eingangssignals schwingen sollen?
AF119: Ein Doppelsuper hat eine erste ZF von 10,7 MHz und eine zweite ZF von 460 kHz. Die Empfangsfrequenz soll 28 MHz sein. Welche Frequenzen sind für den VFO und den CO erforderlich, wenn die Oszillatoren oberhalb der Mischer-Eingangssignale schwingen sollen?