Aurora I (Klasse E)

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Abbildung 3: Aurora am Notfunk Ausbildungswochenende im Mai 2024

Wenn geladene Teilchen aus dem Sonnenwind in das Erdmagnetfeld einkoppeln, werden sie zu den Polen hin abgeleitet. Dort treffen sie auf die zunehmend dichtere Atmosphäre und ionisieren dort vor allem den Sauerstoff und Stickstoff der Hochatmosphäre bis herunter in eine Höhe von etwa 90 km, also den Bereich der E-Region. Die so angeregten Atome und Moleküle erzeugen dann zum einen die Lichterscheinungen der Polarlichter, zum anderen brechen sie Funkwellen. Das wird vorwiegend im VHF Bereich (6- und 2-Meter-Band) für DX-Verbindungen genutzt.

Die brechenden Gebiete sind sehr dynamisch, der Signalweg der Funkwellen ändert sich daher ständig und massiv. Dies sorgt für rapide Signalschwankungen (Fading) und zudem eine frequenzmäßige Verbreiterung des Signals, den sogenannten Doppler-Spread. Deswegen sind Telefonie-Verbindungen schwierig, weil die Sprache dadurch schwer verständlich wird. Telegrafiesignale (CW) eignen sich besser, aber auch sie haben einen sehr rauen Ton, weswegen man im RST Signalrapport das „T“ für die Beurteilung der Tonqualität ganz weglässt und stattdessen den Buchstaben „A“ für „Aurora“ gibt.

Ein Beispiel eines Aurora-CW-QSOs zwischen OH2MA und OH2LAK auf 50 MHz gibt es auf Youtube. Hier kann man den sehr rauen und verauschten Ton der Morsezeichen hören.

EH305: Wie wird ein Aurora-Signal in Morsetelegrafie beurteilt?