Um Frequenz und Funkwellen zu erklären, müssen wir ein klein wenig ausholen und uns kurz mit der elektrischen Spannung beschäftigen. Alle Stoffe, die wir kennen, bestehen aus winzigen Teilchen – Holz, Wasser, Metalle und alles andere, sogar die Luft. Einige dieser Teilchen haben die Eigenschaft, sich gegenseitig anzuziehen oder abzustoßen. Man nennt sie „elektrisch geladen“ und teilt sie in die Gruppen „positiv“ (Plus) und „negativ“ (Minus) ein (Bild 5).
Gleich geladene Teilchen stoßen sich ab: Plus stößt Plus ab und Minus stößt Minus ab. Unterschiedliche Ladungen ziehen sich hingegen an: Plus und Minus ziehen sich gegenseitig an (Abbildung 6). Weil sich Plus und Minus anziehen, sind die meisten Gegenstände elektrisch ausgeglichen, d. h. sie enthalten gleich viele positive und negative Ladungen. Die Summe ist Null.
Man kann Ladungen aber gezielt trennen, z. B. in einer Batterie, einer Solarzelle oder einem Windkraftwerk. Die Ladungen versuchen dann, wieder zusammenzukommen. Es liegt eine elektrische Spannung vor. Vorrichtungen, die Ladungen trennen und somit elektrische Spannung bereitstellen, heißen Spannungsquellen. Den positiv geladenen Anschluss nennt man Pluspol und den anderen Minuspol. Spannungsquellen können eine unterschiedlich große Spannung aufweisen. Die elektrische Spannung wird in der Einheit Volt mit der Abkürzung V gemessen.
Sobald man einen elektrischen Verbraucher wie eine Lampe oder einen Computer an die beiden Pole anschließt und einschaltet, können sich die Ladungen bewegen. Es fließt ein elektrischer Strom (Bild 7).
Es gibt auch Spannungsquellen, bei denen die Pole ständig zwischen positiver und negativer Spannung schwingen, zum Beispiel die Kraftwerke im öffentlichen Stromnetz. Aus der Haushaltssteckdose kommt daher Wechselspannung – im Gegensatz zur Gleichspannung mit Plus- und Minuspol.