Sicherheit

Baurecht und Haftung

Abbildung 301: Antennenanlage für KW, VHF und UHF auf einem Hausdach
VE602: Nach welchen Bauvorschriften müssen Außenantennenanlagen errichtet werden?

A: Es gelten die baurechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Bundeslandes.

B: Es gelten die Bestimmungen des Amateurfunkgesetzes (AFuG).

C: Es sind nur die Empfehlungen der Amateurfunkverbände zu beachten.

D: Für private Amateurfunkanlagen sind keine besonderen Vorschriften zu beachten.

VE707: Wer haftet für Schäden gegenüber Dritten, die durch die Antennenanlage einer Amateurfunkstelle entstehen können?

A: Die Amateurfunkvereinigung, wenn der Betreiber der Amateurfunkstelle Mitglied einer solchen Vereinigung ist

B: Der Eigentümer oder Betreiber der Antennenanlage

C: Die Bundesnetzagentur, da in den monatlichen Beiträgen auch ein Anteil für eine Gruppenversicherung für Antennenanlagen von Funkamateuren enthalten ist.

D: Der Grundstückseigentümer, er hat eine Antennenhaftpflichtversicherung abzuschließen, selbst wenn er nicht Betreiber der Amateurfunkstelle ist.

Energieleitungen

Abbildung 302: Dachständer

Wenn eine Antenne eine Energieversorgungsleitung berührt, besteht akute Gefahr von lebensgefährlichen Stromschlägen!

NK311: Was ist bei der Installation von Außenantennen insbesondere zu beachten?

A: An der Antenne müssen die Kontaktdaten des Betreibers erkennbar angebracht sein.

B: Zu benachbarten Energieversorgungsleitungen ist ein seitlicher Abstand von 8 m einzuhalten.

C: Für die Antenne muss eine Sturmversicherung abgeschlossen werden.

D: Im Falle einer Beschädigung dürfen umstürzende oder herabfallende Teile und Leitungen keine Energieversorgungsleitungen berühren.

Öffnen elektrischer Geräte I

  • Als Funkamateure dürfen wir Geräte öffnen und verändern
  • Zum Eigenschutz das Gerät vom Netz trennen!
  • Kondensatoren können längere Zeit Energie speichern, die gefährlich werden können
  • Auch ohne Netzanschluss besteht weiterhin Lebensgefahr bei der Berührung von Kondensatoren!
EK203: Mit welchen Gefahren muss beim Öffnen eines vom Netz getrennten Funk- oder anderen elektrisch betriebenen Gerätes gerechnet werden?

A: Elektrischer Schlag durch Ladungen im Netztransformator.

B: In der Ladedrossel eines Schaltnetzteiles können Spannungen gespeichert sein, die deutlich höher sind als die angelegte Versorgungsspannung.

C: Elektrischer Schlag durch aufgeladene Kondensatoren im Netzteil.

D: Keine Gefahr, da das Gerät vorher von der Stromversorgung getrennt worden ist.

Öffnen elektrischer Geräte II

AK201: Bei der Fehlersuche in einer defekten Senderendstufe sollte vor Beginn von Reparaturarbeiten aus Sicherheitsgründen das Gerät vom Netz getrennt werden und die Netzteilkondensatoren ...

A: über einen hochohmigen Widerstand mit ausreichender Leistung dauerhaft entladen werden.

B: erst nach Ablauf einer Wartezeit von ca. zwei Minuten berührt werden.

C: über einen sehr niederohmigen Widerstand (< 1 Ω / 0,5 W) sofort vollständig entladen werden.

D: durch Kurzschluss über ein Strommessgerät sicher entladen werden.

Blitzschutz

Blitzschutz

  • Antennen sind durch direkte Blitzeinschläge gefährdet
  • Schutzmaßnahmen nach anerkannten Regeln der Technik ergreifen
  • Es gibt vom VDE die Norm VDE 0185-305

Arbeiten an einem Blitzschutzsystem sollten ausschließlich durch Blitzschutzfachkräfte vorgenommen werden, die über eine entsprechende Ausbildung verfügen!

VE603: In welchem Regelwerk finden sich anerkannte Regeln der Technik über den Blitzschutz von Amateurfunkantennenanlagen?

A: Regularien der Amateurfunkverbände

B: VDE-Normen

C: Blitzschutzvorschriften der zuständigen Bauaufsichtsbehörde

D: Bestimmungen des Amateurfunkgesetzes (AFuG)

Blitzerdung

  • Antennenanlagen erhöhen nicht die Wahrscheinlichkeit für einen Blitzeinschlag
  • Wenn aber ein Blitz einschlägt, dann in die exponierte Antenne
  • Deshalb müssen Antennenanlagen geerdet oder in ein vorhandenes Blitzschutzkonzept integriert werden

Überspannung

Abbildung : Durch Überspannung völlig zerstörter Kondensator in einem Netzteil. Ursache war ein Blitzeinschlag in der Nähe der Station. Hier kam die Überspannung über das Stromnetz.

Blitzschutz

  • Blitzschutz-Zwischenstecker für Koaxialkabel mit Gasentladungsröhre
  • Antennenzuleitung nach dem Funkbetrieb erden, z.B. an Gebäudeerdungsanlage
  • Dafür ist eine Erdungsleitung notwendig
EK209: Unter welchen Bedingungen darf eine Gebäudeerdungsanlage für die Antennenerdung verwendet werden?

A: Jede Gebäudeerdungsanlage kann verwendet werden.

B: Wenn die Gebäudeerdung vom Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur abgenommen wurde.

C: Für jede Antenne muss eine separate Erdungsanlage unabhängig von der Gebäudeerdungsanlage aufgebaut werden.

D: Die Antennenanlage darf nicht über die von der Gebäudeerdungsanlage eingeschlossenen Fläche hinausragen.

EK210: Welches Material und welcher Mindestquerschnitt kann für eine Erdungsleitung zwischen einem Antennenstandrohr und einer Erdungsanlage nach VDE 0855-300 beispielsweise verwendet werden?

A: Einzelmassivdraht aus Kupfer (16 mm²), Aluminium (25 mm²) oder Stahl (25 mm²).

B: Einzelmassivdraht aus Kupfer (16 mm²), Aluminium (25 mm²) oder Stahl (50 mm²).

C: Ein- oder mehrdrähtiger – aber nicht feindrähtiger – Leiter aus Kupfer (4 mm²) oder Aluminium (10 mm²).

D: Ein- oder mehrdrähtiger – aber nicht feindrähtiger – Leiter aus Kupfer (10 mm²) oder Aluminium (16 mm²).

Blitzschutzkonzept

  • Bei Änderungen an der Blitzschutzanlage eine Blitzschutz-Fachkraft einbeziehen
  • Insbesondere beim Anschluss von Antennen-Standrohren an die Blitzschutzanlage
  • Aufnahme der Veränderungen in das Blitzschutzkonzept des Gebäudes
EK211: Unter welchen Bedingungen darf das Standrohr einer Amateurfunkantenne auf einem Gebäude mit dem gebäudeeigenen Blitzschutzsystem verbunden werden?

A: Nach den geltenden Vorschriften muss immer ein getrenntes Blitzschutzsystem für die Amateurfunkantenne aufgebaut werden.

B: Nach den geltenden Vorschriften muss das Standrohr der Amateurfunkantenne mit einem Gebäudeblitzschutzsystem verbunden werden.

C: Wenn für die Verbindungsleitung ein Kupferleiter mit ausreichend großem Querschnitt verwendet wird.

D: Wenn eine Blitzschutz-Fachkraft die Verbindung des Standrohres der Amateurfunkantenne mit dem Blitzschutzsystem im Blitzschutzkonzept vorsieht.

Potentialausgleich

Potentialausgleich und Erdung

  • Durch Potentialausgleich wird eine gefährliche Berührungsspannung zwischen den Geräten vermieden
  • Mittels Erdung werden unerwünschte elektrische Ströme vom Gehäuse in die Erde abgeleitet
  • Geräte mittels kurzer Leitungen zusammenführen
  • Mit Haupterdungsschiene des Gebäudes verbinden
  • VDE 0855-300 für Erdung von Funkanlagen

Der Anschluss von Potentialausgleich und Erdung sollte nur vorgenommen werden, wenn man genau weiß, was man tut. Im Zweifel sollte man sich von einem erfahreneren Funkamateur oder einer Elektrofachkraft helfen lassen.

VE604: Unter welchen Bedingungen ist die Norm VDE 0855-300 für den Potentialausgleich und die Erdung von Funkanlagen bzw. die Normenreihe VDE 0185-305 zum Blitzschutz heranzuziehen?

A: Beide Normen sind dann anzuwenden, wenn Gebäude von Blitzen getroffen werden können.

B: Die Norm VDE 0855-300 gilt für Gebäude, auf denen Antennen errichtet sind. Drahtantennen und freistehende Antennenmasten sind davon ausgenommen.

C: Die Norm VDE 0855-300 gilt für alle Amateurfunk-Sendeanlagen. Die Normenreihe VDE 0185-305 gilt nur für Gebäude mit Blitzschutzsystem.

D: Wenn die Antennenanlage weit genug vom Gebäude entfernt ist, muss die Normreihe VDE 0185-305 nicht angewendet werden.

Schutzerdung und Potentialausgleich I

Problem:

  • Leitfähige Gegenstände können unerwünschte Potentiale (Spannungen) aufweisen
  • Z.B. elektrische Aufladung, Blitz oder Fehler im Gerät
EK208: Welche Maßnahmen müssen zum Personenschutz bei Koaxialkabeln zur Verhinderung von Spannungsunterschieden ergriffen werden?

A: Neben der Erdung des Antennenmastes sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

B: Die Schirme aller Koaxialkabel von Antennen müssen miteinander und mit der Haupterdungsschiene verbunden werden.

C: Die Koaxialkabel müssen ein Schirmungsmaß von mindestens 40 dB aufweisen.

D: Für alle Koaxialkabel von Antennen sind Überspannungsableiter vorzusehen.

Schutzerdung und Potentialausgleich II

AK202: Warum ist eine möglichst niederohmige Verbindung aller Potentialausgleichsanschlüsse der Geräte einer Amateurfunkstelle anzustreben?

A: Zur Begrenzung von Kurzschlussströmen bei Gerätefehlern

B: Zur Symmetrierung bei paralleldrahtgespeisten Antennen

C: Zur Vermeidung von Geräteschäden bei Überspannungen

D: Zum Schutz von Personen

AK203: Ihr 400 W-Kurzwellensender ist über eine separate Erdungsleitung mit dem Potentialausgleich Ihres Hauses verbunden. Im Sendebetrieb stellen Sie fest, dass auf bestimmten Bändern das Gehäuse des Senders „heiß“ ist, d. h. Hochfrequenzspannung merklicher Amplitude auf dem Gerätegehäuse liegt. Was kann die Ursache hierfür sein?

A: Für die verwendete Erdleitung wurde ein massiver Leiter anstatt einer für Hochfrequenz besser geeigneten mehradrigen Litze verwendet.

B: Die verwendete Kupfer-Erdleitung ist nicht versilbert und somit zur guten Ableitung von Hochfrequenz nicht geeignet.

C: Die Länge der Erdleitung entspricht annähernd einer halben Wellenlänge der Sendefrequenz oder Vielfachen davon.

D: Die Länge der Erdleitung entspricht annähernd einem Viertel der Wellenlänge der Sendefrequenz oder einem ungeraden Vielfachen davon.

Statische Aufladung von Antennen

  • Unerwünschte Spannungen an Antennen durch statische Aufladungen
  • Bei ungeerdeten Drahtantennen
  • Z.B. durch Regen und Hagel
  • Führt zu Prasselstörungen beim Empfang
EK206: Auf welchen besonderen Sicherheitsaspekt ist speziell bei ungeerdeten Drahtantennen zu achten?

A: Bereits durch Regen oder Hagel kann es zu elektrischen Aufladungen der Antenne kommen.

B: Durch die fehlende Erdung und den Strombauch im Speisepunkt kann der Mittenisolator zu stark erhitzt werden und durchschmelzen.

C: Bei Sonnenstürmen entstehen elektrische Aufladungen, die hohe Spannungen erzeugen können.

D: Durch die Sendeleistung entstehen hohe Spannungen gegen Erde, die eine dickere Isolierung des Antennendrahtes erfordern.

EK207: Wie lassen sich elektrostatische Aufladungen, die insbesondere bei ungeerdeten Drahtantennen auftreten können, wirkungsvoll vermeiden, ohne die Funktion der Funkanlage zu beeinträchtigen?

A: Durch niederohmige Ableitwiderstände zwischen den Anschlüssen an der Antenne und dem Erdanschluss der Amateurfunkstelle.

B: Mit Hilfe der Abblockkondensatoren in einem zwischengeschalteten Stehwellenmessgerät.

C: Das Einschleifen eines Anpassgerätes zwischen Transceiver und Antenne neutralisiert die Aufladungen.

D: Durch hochohmige Ableitwiderstände zwischen den Anschlüssen an der Antenne und dem Erdanschluss der Amateurfunkstelle.

Berühren von Antennen I

Eine Sendeantenne in Betrieb berührt man nicht!

  • Hohe Wechselspannungen
  • Verursachen Herzrhythmusstörungen, Verbrennungen und andere Verletzungen
  • Kann zum Tod führen
  • Auch zu Sekundärunfall wie Sturz von der Leiter durch Erschrecken und Verkrampfen
EK202: Welche möglichen Gefahren bestehen beim Berühren von im Sendebetrieb befindlichen Antennen?

A: Verletzungen und Verbrennungen durch hochfrequente Spannungen.

B: Keine, da durch den „Skin-Effekt“ ein Stromfluss durch den menschlichen Körper verhindert wird.

C: Keine, sofern die Antenne ordnungsgemäß über ein Blitzschutzsystem mit Erde verbunden ist.

D: Stromschlag durch die Gleichspannungsversorgung der Sender-Endstufe, die direkt am Antennenausgang anliegt.

Berühren von Antennen II

AK204: Ab welchen Sendeleistungen kann an Sendeantennen Verletzungsgefahr durch hochfrequente Spannungen bestehen?

A: Auf Kurzwelle ab 100 Watt, auf VHF/UHF ab 50 Watt

B: Bei Sendeleistungen höher 500 Watt

C: Bei Sendeleistungen höher 100 Watt

D: Bereits bei geringen Sendeleistungen von wenigen Watt

Aufenthalt im Strahlengang

  • Insbesondere im Mikrowellenbereich werden Parabol- oder Helixantenen verwendet
  • Hoher Antennengewinn
  • Aus wenig Eingangsleistung wird eine hohe Strahlungsleistung
  • 20 dB sind üblich ⇒ 1 W Sendeleistung werden 100 W Strahlungsleistung
  • Hohe elektromagnetische Felder in der Strahlungskeule
  • Gefahr für Körper, insbesondere Augen, Gehirn und Hoden
  • Kann zu Erkrankungen dieser Organe führen
  • Die Strahlung ist nicht direkt zu spüren
  • Der Aufenthalt im direkten Strahlengang von Sendeantennen ist zu vermeiden!
EK201: Was ist aus Sicherheitsgründen besonders beim Umgang mit Mikrowellen zu beachten?

A: Zur Einhaltung des Personenschutzes muss EMV-Schutzkleidung getragen werden.

B: Ein Aufenthalt im direkten Strahlengang von Sendeantennen ist zu vermeiden.

C: Der Duty-Cycle des Senders sollte 50 % nicht überschreiten.

D: Es ist eine Kopfbedeckung aus Abschirmfolie (z. B. aus Aluminium) zu tragen.

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