Betriebsabwicklung

Pile-up

Was ist ein Pile-Up?

  • Der Begriff Pile-Up kommt vom englischen Verb „to pile up“, was soviel bedeutet wie „sich aufstapeln“.
  • Was sich hier aufstapelt, sind die immer mehr werdenden Funkamateure, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Eine Verbindung mit der begehrten Station herzustellen.

Umgang mit dem Pile-Up 1

  • Manchmal wird der CQ-Ruf auf bestimmte Ziffern im Rufzeichen beschränkt, zum Beispiel „only number 5“.
  • Oder der Aufruf wird nach Ländern oder Kontinenten vorgenommen, zum Beispiel „Asia only“
  • Selten wird Listenbetrieb gemacht: Eine andere Station nimmt die Kontaktwünsche auf und erstellt eine Liste, die von der begehrten Station abgearbeitet wird.
BE305: Was ist mit dem Begriff „pile up“ gemeint? Im Amateurfunk meint man damit das gleichzeitige ...

A: Anrufen einer begehrten Station durch viele Amateurfunkstellen.

B: Peilen einer Station mit mehreren übereinander angeordneten Richtantennen.

C: Hören einer Station mit vielen Remote-Stationen bei einem Contest.

D: Senden einer Station auf mehreren Amateurfunkfrequenzen.

BE306: Eine begehrte Station ruft in Telefonie „only number 3“. Was ist damit gemeint? Die Station ...

A: möchte jeweils drei rufende Stationen in eine Liste aufnehmen.

B: möchte, dass anrufende Stationen dreimal ihren Suffix durchgeben.

C: möchte Anrufe von Stationen mit der Ziffer 3 zwischen Präfix und Suffix.

D: möchte Stationen mit dreistelligem Suffix aufrufen.

BE307: Was verstehen Sie bei einer seltenen Station unter der Aufforderung zu „Listenbetrieb“?

A: Die seltene Station ruft Stationen nach einer Liste der Landeskenner alphabetisch auf.

B: Die seltene Station oder ihr QSL-Manager veröffentlicht eine Liste der gearbeiteten Stationen in den Amateurfunkzeitschriften.

C: Eine gut hörbare andere Station nimmt anrufende Stationen in eine Liste und ruft später diese Stationen zur Aufnahme einer Funkverbindung mit der seltenen Station auf.

D: Eine gut hörbare andere Station schickt per Internet Listen anrufender Stationen an die seltene Station.

Split-Verkehr

Umgang mit dem Pile-Up 2

  • Split-Verkehr ist die am Meisten genutzte Methode um vielen Anrufen eine Verbindung zu ermöglichen.
  • Dabei empfängt die begehrte Station auf einer anderen Frequenz als sie sendet.
  • Die CQ-rufende Station kündigt den Split-Verkehr mit Hinweis auf die Frequenz oder den Frequenzbereich an, in dem sie empfängt. Zum Beispiel „5 up“ oder „split 14270 to 14280“.
Abbildung 107: Split-Verkehr, Sendefrequenz der begehrten Station und Antwort-Frequenz, auf der sie empfängt
Abbildung 108: Split-Verkehr, Sendefrequenz der begehrten Station und Frequenzbereich für Antworten, in dem sie empfängt
BE308: Was ist „Split-Verkehr“?

A: Verwenden von mehr als einem Funkgerät

B: Teilen einer Frequenz zwischen zwei Relaisfunkstellen

C: Senden und Empfangen auf unterschiedlichen Frequenzen

D: Nutzung unterschiedlicher Übertragungsverfahren in einem QSO

BE310: Eine Station gibt am Ende ihres CQ-Rufes „5 up“. Was bedeutet diese Angabe und was ist zu beachten?

A: Die rufende Station hört 5 Minuten später auf ihrer eigenen Sendefrequenz. Ich muss also bei meinem Anruf 5 Minuten später senden und vorher prüfen, ob die Frequenz frei ist.

B: Die rufende Station sendet 5 kHz oberhalb ihrer eigenen Sendefrequenz. Ich muss also bei meinem Anruf 5 kHz höher empfangen und vorher prüfen, ob die Frequenz frei ist.

C: Die rufende Station hört 5 kHz oberhalb ihrer eigenen Sendefrequenz. Ich muss also bei meinem Anruf 5 kHz höher senden.

D: Die rufende Station behandelt meinen Anruf an 5ter Stelle. Ich muss also bei meinem Anruf 4 andere Funkverbindungen abwarten.

BE309: Was bedeutet es, wenn eine begehrte Station CQ ruft und den Anruf mit „split up 14270 to 14280“ beendet? Die Station ...

A: bittet anrufende Stationen in dem angegebenen Bereich CW zu verwenden.

B: hört oberhalb ihrer Sendefrequenz auf wechselnden Frequenzen im angegebenen Bereich.

C: wird im angegebenen Bereich mit einer Bandbreite von 10 kHz senden.

D: kündigt einen Wechsel ihrer Sendefrequenz in den angegebenen Bereich an.

BE311: Eine Station, die auf 14205 kHz CQ gerufen hat, sagt am Ende ihres Rufes „tuning 290 to 300 up“. Welche Frequenzen nutzen Sie, wenn Sie diese Station anrufen wollen?

A: Ich rufe auf 14290 kHz und höre auf 14300 kHz.

B: Ich rufe und höre zwischen 14290 und 14300 kHz.

C: Ich rufe auf 14205 kHz und höre zwischen 14290 und 14300 kHz.

D: Ich rufe zwischen 14290 und 14300 kHz und höre auf 14205 kHz.

Contest

Was ist ein Contest?

  • Im Amateurfunk finden auch Wettbewerbe statt, die als Contest bezeichnet werden.
  • Conteste dienen dem sportlichen Wettkampf, aber auch dazu, die eigene Amateurfunkstation und Betriebsabwicklung zu verbessern.
BE301: Was ist der Zweck eines Amateurfunkwettbewerbs (Contest)? Er dient dem Wettkampf und ...

A: dem Gewinnen von Preisgeldern.

B: der stetigen Verbesserung von Amateurfunkanlagen und Betriebstechnik.

C: der Erlangung eines Amateurfunkzeugnisses.

D: dem Testen der Störfestigkeit der Empfangsgeräte der Nachbarn.

Was zeichnet Contestverbindungen aus?

  • Die Verbindungen sind besonders kurz, weil man in der vorgegebenen Zeitdauer möglichst viele Verbindungen herstellen möchte.
BE302: Warum ist der Informationsaustausch bei Verbindungen in einem Amateurfunkwettbewerb (Contest) besonders kurz?

A: Um in der vorgegebenen Zeitdauer möglichst viele Verbindungen herzustellen.

B: Um die vorgegebene Zeitbegrenzung für eine einzelne Verbindung einzuhalten.

C: Weil alle notwendigen Informationen auch im Internet auffindbar sind.

D: Weil sonst die Disqualifikation droht.

Woran erkennt man Conteststationen?

  • Oft erkennt man Conteststationen daran, dass der Namen des Wettbewerbes oder einfach nur „CONTEST“ in den CQ-Ruf integriert wird.
  • Zum Beispiel: „CQ FD“ oder „CQ Ruhrgebietscontest“ oder „CQ Contest“.
  • In Telegrafie dann CQ TEST.
BE116: Sie hören in Telegrafie „CQ FD DD4UQ/P TEST“. Was bedeutet das? Die Station DD4UQ ...

A: führt Testaussendungen im Full-Duplex-Betrieb durch.

B: sucht Verbindungen mit Stationen aus dem Raum Fulda.

C: sucht Verbindungen mit Stationen, die am Fieldday-Contest teilnehmen.

D: führt Testaussendungen des Fernmeldedienstes durch.

Besondere Betriebsabwicklung im Contest

  • Welche Daten ausgetauscht werden, kann man der Ausschreibung entnehmen.
  • Es gibt Wettbewerbe, bei denen nach jeder Verbindung die CQ-rufende Station die Frequenz der Gegenstation überlassen muss. Diese werden oft als „Sprint Contest“ bezeichnet, ein Blick in Ausschreibung ist angeraten.
BE303: Sie nehmen an einem Amateurfunkwettbewerb (Contest) teil. Welche Informationen sollten Sie in einem QSO austauschen?

A: Ich übermittle die in der Ausschreibung festgelegten Daten, damit die Verbindung gewertet wird.

B: Ich sende Rufzeichen, Signalrapport, Name, Standort und Stationsbeschreibung, damit das Logbuch der Gegenstation vollständig ist.

C: Ich entscheide für jede Verbindung einzeln, welche Daten ich sende, damit ich nicht zu viel über mich preisgebe.

D: Ich beschränke mich auf das Rufzeichen, damit ich schnell möglichst viele Verbindungen erzielen kann.

BE304: Welche besondere Regelung gilt in einem „Sprint-Contest“?

A: Es wird in Telegrafie gearbeitet und die Geschwindigkeit, mit der gegeben wird, fließt in die Wertung ein.

B: Das Rufzeichen darf nicht buchstabiert werden, außer am Anfang und am Ende des Wettbewerbs.

C: Nach jeder Verbindung überlässt die CQ-rufende Station die Frequenz der Gegenstation.

D: Die Teilnehmer müssen während des Funkbetriebs in ständiger Bewegung bleiben.

Fuchsjagd (ARDF)

Fuchsjagd (ARDF)

  • Eine weitere Art von Wettbewerb ist das Amateur Radio Direction Finding (ARDF).
  • Die „Füchse“ sind kleine versteckte Sender, die von den Teilnehmern mittels Peilempfängern gefunden und zu Fuß angelaufen werden müssen.
  • Die Füchse senden im zeitlichem Wechsel jeweils ein anderes der folgende Rufzeichen in CW-Morsetelegrafie aus: MO, MOE, MOI, MOS, MOH oder MO5.

Rufzeichen der Fuchsjagdsender

Rufzeichen Morse-Code
MO ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
MOE ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
MOI ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
MOS ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
MOH ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
MO5 ▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄▄
BE313: Was verstehen Funkamateure unter einer „Fuchsjagd“ (ARDF = Amateur Radio Direction Finding)?

A: Es ist ein Funkpeilwettbewerb, der von Funkamateuren ausschließlich für SWL's (short wave listeners) veranstaltet wird.

B: Bei der Fuchsjagd wird versucht, den Weg von mobilen Kleinsendern zu verfolgen und dabei ein Muster zu erkennen.

C: Es ist ein Funkpeilwettbewerb, wobei mit Hilfe von tragbaren Peilempfängern versteckte Kleinsender im KW- oder UKW-Bereich, die nur kurzzeitig senden, aufzufinden sind.

D: Es ist ein Funkwettbewerb, wobei versucht wird, in einer vorgegebenen Zeit auf einem Amateurfunkband mit möglichst vielen Ländern Funkverbindungen herzustellen.

BD109: Welche Kennungen werden von leistungsschwachen Amateurfunksendern zu Peilzwecken ausgesendet?

A: MO, MOE, MOI, MOS, MOH oder MO5

B: DO, DOE, DOI, DOS, DOH oder DO5

C: ARDF, ARDF1, ARDF2, ARDF3, ARDF4 oder ARDF5

D: DL, DL1, DL2, DL3, DL4 oder DL5

SSTV

Slow-Scan-Television (SSTV)

  • Beim Slow-Scan-Television (SSTV) werden stehende Bilder mit geringer Auflösung übertragen.
  • Rufzeichen und Rapporte werden bei SSTV einfach als Text in die Bilder reingeschrieben.
Abbildung 110: Ein per SSTV übertragenenes Bild
BE210: Wie teilen Sie Ihrem Funkpartner in SSTV seinen „Rapport“ mit?

A: Ich teile ihm den Rapport später auf der QSL-Karte mit.

B: Ich schreibe den Rapport direkt in das zu übertragende Bild.

C: Ich sende den Rapport nach der Bildübertragung in CW.

D: Ich teile ihm den Rapport während der Bildübertragung in SSB mit.

Notfunk

Dürfen Funkamateure helfen?

  • Ja! Funkamateure dürfen in Not- und Katastrophenfällen durch Übermittlung von Nachrichten für und an Dritte bei der Bewältigung einer Notlage unterstützen.
BF103: Sie erreichen eine Unfallstelle. Der Ersthelfer bittet Sie, über Ihre mobile Amateurfunkstelle Hilfe zu holen, da das Mobiltelefonnetz nicht verfügbar ist. Wie verhalten Sie sich?

A: Ich rufe per Funk einen Funkamateur und fordere diesen auf, die Polizei oder Rettungsleitstelle zu informieren.

B: Ich lehne es ab zu helfen, da im Amateurfunk keine Informationen für Dritte übermittelt werden dürfen.

C: Ich lehne es ab zu helfen, da im Amateurfunk keine Notzeichen verwendet werden dürfen.

D: Ich rufe per Funk mindestens dreimal MAYDAY gefolgt von meinem Rufzeichen, dem Standort und der Art der Notlage.

Was tun, wenn man eine Notmeldung erhält?

  • Bei einer Notmeldung sollte man zunächst aufmerksam zuhören und alle wichtigen Informationen notieren.
BF104: Sie hören eine Notmeldung. Was tun Sie als Erstes?

A: Ich wechsle die Frequenz oder schalte ab.

B: Ich höre aufmerksam zu und notiere alle wichtigen Informationen.

C: Ich sende dreimal MAYDAY, mein Rufzeichen und warte auf Antwort.

D: Ich stimme meinen Sender auf der Frequenz ab.

Was tun, wenn eine Rettungsorganisation sich der Sache annimmt?

  • Wird die Notmeldung von einer Rettungsorganisation beantwortet, hält man sich zurück um den Funkbetrieb nicht zu stören.
BF105: Sie haben eine Notmeldung aufgenommen, die nach kurzer Zeit von einer Rettungsorganisation beantwortet wird. Wie verhalten Sie sich?

A: Ich bitte möglichst viele Funkamateure um Hilfe.

B: Ich stimme meinen Sender auf der Frequenz ab.

C: Ich biete zwischen zwei Durchgängen meine Hilfe an.

D: Ich störe auf keinen Fall den Funkbetrieb.

Was tun, wenn zunächst niemand antwortet?

  • Reagiert keine andere Funkstelle, beantwortet man den Ruf und informiert die Polizei oder Rettungsleitstelle.
BF106: Sie haben eine Notmeldung aufgenommen. Keine andere Funkstelle reagiert und Sie könnten helfen. Wie verhalten Sie sich?

A: Ich beantworte den Ruf und informiere die Polizei oder Rettungsleitstelle.

B: Ich schalte mein Funkgerät ab, um keine Probleme zu bekommen.

C: Ich warte etwa eine Stunde, ob sich eine Rettungsorganisation meldet.

D: Ich wiederhole die Notmeldung umgehend auf derselben Frequenz.

Was tun, wenn man die zuständigen Stellen informiert hat?

  • Idealerweise bleibt man erreichbar und gibt Informationen weiter, bis Hilfe eingetroffen ist.
BF107: Sie haben eine Notmeldung beantwortet und die Polizei oder Rettungsleitstelle informiert. Welches Verhalten ist im Anschluss vorbildlich?

A: Ich informiere die Medien, damit über den Rettungseinsatz live berichtet werden kann.

B: Ich schalte mein Funkgerät ab, da ich meiner Pflicht nachgekommen bin.

C: Ich bleibe erreichbar und gebe Informationen weiter, bis Hilfe eingetroffen ist.

D: Ich rufe regelmäßig die Polizei oder Rettungsleitstelle an und erkundige mich nach dem Stand.

Was ist bei internationaler Beteiligung zu beachten?

  • Bei internationaler Beteiligung nutzt man UTC anstelle von lokaler Zeit.
BF108: Sie haben am 16. August (Ortsdatum) um 20:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) von 9J2NG eine Notfunkmeldung aufgenommen und an eine Hilfeleistungsorganisation per Telefon weitergemeldet. Die Amateurfunkstelle 9J2NG hat Sie gebeten, um 23:00 Uhr UTC erneut mit ihr in Verbindung zu treten. Welcher Zeitpunkt ist dies in Deutschland?

A: 00:00 MESZ am 18. August (Ortsdatum)

B: 01:00 MESZ am 17. August (Ortsdatum)

C: 22:00 MESZ am 16. August (Ortsdatum)

D: 21:00 MESZ am 16. August (Ortsdatum)

Notzeichen

  • Die Notzeichen außerhalb des Amateurfunks sind SOS und Mayday, diese dürfen im Amateurfunk nicht verwendet werden.
VD105: Dürfen im Amateurfunkverkehr internationale Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitszeichen (z. B. MAYDAY, PAN PAN, SÉCURITÉ) ausgesendet werden?

A: Bei einem Notfall dürfen die Zeichen ausgesendet werden.

B: Der Gebrauch dieser Zeichen ist ausdrücklich untersagt.

C: Amateurfunkstellen in Küstennähe ist es erlaubt, diese Zeichen auszusenden.

D: Der Gebrauch dieser Zeichen ist auf den Kurzwellenbändern erlaubt.

BF101: Wie heißen die internationalen Notzeichen außerhalb des Amateurfunks?

A: Distresse und DDD

B: Mayday und SOS

C: Prudence und TTT

D: Securité und Distresse

BF102: Dürfen Sie im Notfall SOS oder Mayday innerhalb des Amateurfunks gebrauchen?

A: Nein

B: Ja

C: SOS nicht, aber Mayday im Notfall.

D: Mayday nicht, aber SOS im Notfall.

Notfunkfrequenzen

Die IARU hat für die ITU-Region 1 die folgenden Notfunkfrequenzen in den Bandplänen festgelegt, die für den Notfunkbetrieb frei zu halten sind:

  • 3.760 kHz
  • 7.110 kHz
  • 14.300 kHz
  • 18.160 kHz
  • 21.360 kHz

Fragen?


Links zu diesem Foliensatz