Spiegelfrequenzen (Klasse A)

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Abbildung 147: Mischvorgang mit Empfangsfrequenz $f_\text{e}$, Oszillatorfrequenz $f_\text{o}$ und der Zwischenfrequenz $f_\text{ZF}$

Konzeptbedingt entstehen bei einem Überlagerungsempfänger durch den hierbei stattfindenden Mischprozess (Vgl. Abbildung 147) mit der Oszillatorfrequenz des Empfängers immer zwei mögliche Empfangsfrequenzen:

$f_{ZF} = \left|f_e \pm f_o\right|$

Abbildung 148: Empfangsfrequenzen die beide zur selben $f_{ZF}$ führen

Nehmen wir an, unser Oszillator schwingt, wie in Abbildung 148 gezeigt, auf der Frequenz $f_o=3,955 \text{MHz}$. Die Zwischenfrequenz $f_\text{ZF}$ soll 0,455 MHz betragen. Durch den Betrag in unserer Formel gibt es nun zwei Möglichkeiten welche Empfangsfrequenzen man hören kann, nämlich $f_\text{e1} = 3,500 \text{MHz}$ und $f_\text{e2} = 4,410 \text{MHz}$. Für beide Werte ergibt die Formel die Zwischenfrequenz $f_{ZF}$.

Wenn $f_\text{e1}$ die gewünschte Empangsfrequenz ist, so wird $f_\text{e2}$ die Spiegelfrequenz von $f_\text{e1}$ genannt. Ist $f_\text{e2}$ die gewünschte Empangsfrequenz, so wird $f_\text{e1}$ die Spiegelfrequenz von $f_\text{e2}$ genannt.

Der Abstand zwischen gewünschter Empfangsfrequenz und Spiegelfrequenz beträgt hierbei immer das Doppelte der Zwischenfrequenz (ZF).

Schwingt der Oszillator oberhalb der Empfangsfrequenz so befindet sich auch die Spiegelfrequenz um das doppelte der ZF oberhalb der Empfangsfrequenz.

Befindet sich der Oszillator hingegen unterhalb der Empfangsfrequenz so befindet sich auch die Spiegelfrequenz um das doppelte der ZF unterhalb der Empfangsfrequenz.

Abbildung 149: Zusätzlicher Bandpassfilter zur Spiegelfrequenzunterdrückung

Die Spiegelfrequenz kann bei unzureichender Unterdrückung zu Empfangsstörungen führen, da Signale die sich auf der Spiegelfrequenz befinden dann ebenfalls im Empfänger hörbar sind. Um dies zu vermeiden, wird die gewünschte Empfangsfrequenz, wie in Abbildung 149 gezeigt, durch einen Bandpassfilter selektiert und die Spiegelfrequenz, dadurch möglichst maximal unterdrückt.

Um eine möglichst hohe Unterdrückung der Spiegelfrequenz zu ermöglichen ist es von Vorteil, wenn der Abstand zwischen gewünschter Empfangsfrequenz und Spiegelfrequenz durch eine hohe ZF möglichst groß gewählt werden kann. Bei einem großen Abstand zwischen gewünschter Empfangsfrequenz und Spiegelfrequenz kann ein hochwertiges Bandpassfilter leichter realisiert werden als bei einem geringen Abstand.

AF201: Welche Differenz liegt zwischen der HF-Nutzfrequenz und der Spiegelfrequenz?
AF202: Der VCO schwingt auf 134,9 MHz. Die Empfangsfrequenz soll 145,6 MHz betragen. Welche Spiegelfrequenz kann Störungen beim Empfang verursachen?
AF203: Der Quarzoszillator schwingt auf 39 MHz. Die Empfangsfrequenz soll 28,3 MHz betragen. Auf welcher Frequenz ist mit Spiegelfrequenzstörungen zu rechnen?
AF204: Wodurch wird beim Überlagerungsempfänger die Spiegelfrequenzdämpfung bestimmt?
AF106: Welche Frequenzdifferenz besteht bei einem Einfachsuper immer zwischen der Empfangsfrequenz und der Spiegelfrequenz?
AF107: Ein Einfachsuperhet-Empfänger ist auf 14,24 MHz eingestellt. Der Lokaloszillator schwingt mit 24,94 MHz und liegt mit dieser Frequenz über der ZF. Wo können Spiegelfrequenzstörungen auftreten?
AF108: Ein Einfachsuper hat eine ZF von 10,7 MHz und ist auf 28,5 MHz abgestimmt. Der Oszillator des Empfängers schwingt oberhalb der Empfangsfrequenz. Welche Frequenz hat die Spiegelfrequenz?
AF109: Welchen Vorteil haben Kurzwellenempfänger mit einer sehr hohen ersten ZF-Frequenz (z. B. 50 MHz)?
AF110: Wodurch wird beim Überlagerungsempfänger mit einer ZF die Spiegelfrequenzunterdrückung hauptsächlich bestimmt?
AF111: Welchen Vorteil bietet eine hohe erste Zwischenfrequenz bei Überlagerungsempfängern?