Die Grundform der Antenne ist die Dipol-Antenne (Abbildung 373). Sie wird von Funkamateuren in Kurzform auch einfach als Dipol bezeichnet. Ein Dipol besteht aus zwei Teilen, üblicherweise sind dies Drähte oder Metallstäbe. Einer der Leiter des Antennenkabels wird an das eine Teil, der andere Leiter an das andere Teil angeschlossen.
Der Begriff Dipol kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Zweipol“.
In der Praxis wird häufig der sogenannte Halbwellendipol verwendet, der eine Länge von $\lambda / 2$ aufweist, also einer halben Wellenlänge. Beispiel: Im
Es gibt auch andere Varianten der Dipol-Antenne, beispielsweise den Ganzwellendipol, den verkürzten Dipol oder den asymmetrisch gespeisten Dipol, bei dem das Antennenkabel nicht in der Mitte angeschlossen wird und die beiden Teile entsprechend unterschiedlich lang sind.
Ein Dipol der richtigen Länge hat eine gute Abstrahlung. Er gibt bei Sendebetrieb möglichst viel der elektrischen Schwingung als Funkwelle ab bzw. nimmt beim Empfang möglichst viel von einer Funkwelle als elektrische Schwingung auf. Verwendet man den Dipol auf höheren oder niedrigeren Frequenzen, dann funktioniert er zunehmend schlechter.
Resonanz gibt es nicht nur bei Antennen, sondern beispielsweise auch bei Instrumenten in der Musik. Dies wird am Beispiel von Kontrabass und Geige deutlich: Ein Kontrabass hat vergleichsweise lange Saiten und erzeugt tiefe Töne, also tiefe Frequenzen. Eine Geige hingegen hat eher kurze Saiten und erzeugt hohe Töne, also hohe Frequenzen. Bei Antennen ist es im Prinzip genauso. Lange Dipol-Antennen eignen sich für tiefe Frequenzen und kurze Dipol-Antennen für hohe Frequenzen.
Liegt die Resonanzfrequenz unterhalb der gewünschten Frequenz, dann ist der Dipol zu lang. Die Dipol-Antenne kann auf die gewünschte Frequenz gebracht werden, indem man sie an beiden Seiten gleichmäßig kürzt.
Andersherum kann eine zu hohe Resonanzfrequenz eines Dipols nach unten verändert werden, indem man beide Seiten gleichmäßig verlängert.
Ein Draht oder Metallstab lässt sich viel einfacher kürzen als verlängern. Daher ist es beim Bau eines Dipols zweckmäßig ihn zunächst etwas länger als berechnet auszulegen und dann schrittweise vorsichtig zu kürzen, bis Resonanz erreicht ist.