Eine Station für Remote-Betrieb besteht aus mehreren voneinander logisch trennbaren Funktionsblöcken. Hierbei können bei modernen Geräten auch teile dieser Funktionsblöcke in einem Gerät integriert sein (z.B. Transceiver mit Netzwerkanschluss und Remote-Interface).
Eine Anodnung für Remote-Betrieb kann mit folgenden Funktionsblöcken logisch dargestellt werden.
Block 1:
Computer und Bedienteil des Operators
Dieses dient zur Steuerung der Remote-Station. Hierbei werden lokal Audiosignale sowie Steuersignale in Netzwerkpakete umgewandelt und an die Remote-Station übertragen. Empfangene Steuer- und Audiosignale der Remote-Station (welche über Netzwerk übertragen werden) werden durch den Computer/Bedienteil wieder hör und sichtbar gemacht.
Netzwerk:
Verbindungsnetzwerk oder Verbindungsnetzwerke zwischen Standort des Operators und der Remote-Station.
Hierbei kann auch das Internet als Netzwerk zwischen den Standorten dienen.
Block 2:
Computer oder Remoteinterface am Remote-Standort
Dieses setzt empfangene Netzwerkpakete des Operators in Steuersignale und Audiosignale für die weitere Steuerung des Transceivers am Remote-Standort um und überträgt im Rückweg die empfangenen Audiosignale des Transceivers über das Netzwerk zum Operator. Auch Einstellungen des Transceivers sowie rücklaufende Steuersignale werden über das Netzwerk zum Operator übertragen.
Block 3:
Transceiver/Verstärker/Tuner/Antennenrotor
Diese Geräte werden durch das Remote-Interface oder einen Computer am Remote-Standort angesteuert/rückgemeldet durch Signale, die der Operator über das Netzwerk an das Remote-Interface überträgt.
Bei Remote-Betrieb kommt es durch Laufzeiten im Netzwerk und Verarbeitungszeiten bei der Codierung und Decodierung von Audio-Signalen zu zeitlichen Verzögerungen. Dies ist beim Funkbetrieb über Remote-Stationen zu berücksichtigen.
Um sicherzustellen, dass eine Remote-Station bei Abbruch oder Störung der Datenverbindung zwischen Benutzer/Bedienteil und Remoteinterface nicht in einen unkontrollierten Zustand/Betrieb fällt, ist eine permanente Überwachung und Rückmeldung zwischen Operator und Remote-Station mittels eines sog. Watchdogs erforderlich. Hierbei werden z.B. in zeitlichen Abständen von wenigen Sekunden Datenpakete von der Remotestation an den Computer des Operators gesender, die in einer bestimmten Zeit quittiert werden müssen durch Rückantwort. Erfolgt diese Rückantwort nicht, so weiß die Remote-Station, dass die Verbindung zum Operator unterbrochen ist und kann den Transceiver selbsttätig in einen definierten sicheren Zustand (z.B. Empfangsmodus) bringen und eine laufende Sendung unterbrechen.
Da auch der Transceiver selbst in einen undefinierten Zustand kommen kann (z.B. durch Software- oder Hardware-Fehler im Gerät) sollte die Versorgungsspannung des Transceivers aus der Ferne abschaltbar sein. Dies kann z.B. durch eine IP-Steckdose, welche sich durch den Operator über das Netzwerk steuern lässt erfolgen.
Beim Betrieb einer Remote-Station ist ebenfalls zu berücksichtigen und damit zu rechnen, dass Komponten der Remote-Station durch den Transceiver am Standort der Remote-Station gestört werden können.