Schutzerdung und Potentialausgleich II (Klasse A)

ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Amateurfunkprüfungen, die ab dem 24.06.2024 abgenommen werden. Für Prüfungen, die vor diesem Stichtag stattfinden, gilt noch der alte Prüfungsfragenkatalog, für den der alte Online-Kurs besser geeignet ist.
ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite sind noch in Bearbeitung. Dies ist eine Vorschau des aktuellen Bearbeitungsstandes.

In jedem Haushalt, bei jeder Amateurfunkstation gibt es eine Vielzahl von elektrisch leitfähigen Gegenstände. Das können Erdleitungen, Wasserleitungen, Heizungsrohre, Koaxkabel, Metallgehäuse etc. sein. Durch Defekte bei elektrischen Anlagen, Fehler bei Arbeiten an einer Elektroinstallation, elektrostatische Aufladungen, Blitzschlag usw. können die Leiter überraschend Potentiale führen. Zwischen den verschieden Leiter führt das zu Potentialdifferenzen. Bei Berührung ist man möglicherweise gefährlichen Spannungen ausgesetzt.

Abhilfe ist möglich, indem man alle leitfähigen Teile in einem Raum oder Bereich miteinander verbindet. So man schafft einen Potentialausgleich und *schützt Personen* vor einem elektrischen Schlag. Die Verbindungen müssen niederohmig sein um Potentialunterschiede sicher zu vermeiden.

AK202: Warum ist eine möglichst niederohmige Verbindung aller Potentialausgleichsanschlüsse der Geräte einer Amateurfunkstelle anzustreben?

Wir erden die Geräte unserer Station um fremde Potentiale sicher abzuleiten. Trotzdem sind unangenehme Überraschungen möglich. Hochfrequenz sucht sich immer wieder eigene Wege, wenn die Möglichkeit besteht.

Wird das Sendergehäuse mit einer separaten Leitung mit der Potentialausgleichsschiene im Keller verbunden, kann die Leitungslänge bei einigen Amateurfunkbänder λ/4 der ausgesendeten Wellenlänge oder ein ungerades Vielfaches davon sein. Die Erdungsleitung ist damit in Resonanz mit der Sendefrequenz.

Da das Ende der Leitung geerdet ist, kann sich dort kein Spannungsbauch bilden. Er baut sich deshalb am Anfang auf, also dort wo die Erdungsleitung an den Sender angeschlossen ist. Darum liegt an dem Gehäuse eine hohe Spannung an, abhängig von der Sendeleistung. Bei Berührung bekommt man einen elektrischen Schlag.

Die Funkamateure sagen, das Gehäuse ist „heiß“. Man schreckt zurück, so wie man zurück schreckt, wenn man eine heiße Herdplatte anfasst.

AK203: Ihr 400 W-Kurzwellensender ist über eine separate Erdungsleitung mit dem Potentialausgleich Ihres Hauses verbunden. Im Sendebetrieb stellen Sie fest, dass auf bestimmten Bändern das Gehäuse des Senders „heiß“ ist, d. h. Hochfrequenzspannung merklicher Amplitude auf dem Gerätegehäuse liegt. Was kann die Ursache hierfür sein?

Was tut man, wenn eine separate Erdungsleitung in Resonanz mit der Sendefrequenz ist? Das Problem ist, dass es eine separate Leitung ohne Potentialausgleich ist. Als erster Schritt sollte ein Potentialausgleich gemacht werden.