Störungen elektronischer Geräte I (Klasse E)

ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Amateurfunkprüfungen, die ab dem 24.06.2024 abgenommen werden. Für Prüfungen, die vor diesem Stichtag stattfinden, gilt noch der alte Prüfungsfragenkatalog, für den der alte Online-Kurs besser geeignet ist.

Beim Betrieb von starken Sendern kann es zu unterschiedlichen Störungen und Beeinflussungen von elektonischen Geräten und Anlagen kommen. Ziel ist es diese Störungen nach Möglichkeit zu vermeiden bzw. deren Ursachen durch geeignete Gegenmaßnahmen zu beseitigen.

Elektronische Geräte können auf zwei Arten gestört werden. Zum einen durch sog. Einströmungen. Einströmungen liegen vor, wenn Hochfrequenz über Leitungen oder Kabel in ein Gerät gelangen wie z.B. über die Netzzuleitung, Antennenzuleitung, Lautsprecherkabel etc.

EJ101: In welchem Fall spricht man von Einströmungen? Einströmungen liegen dann vor, wenn Hochfrequenz ...

Zum Anderen durch sog. Einstrahlung. Einstrahlung liegt vor, wenn Hochfrequenz wegen ein ungenügend geschirmtes Gehäuses direkt in die Elektronik eines Gerätes gelangt und hierbei zu Störungen führt.

EJ102: In welchem Fall spricht man von Einstrahlungen bei EMV? Einstrahlungen liegen dann vor, wenn die Hochfrequenz ...

Auch beim gesetzeskonformen Betrieb eines Senders können bei Empfängern in unmittelbarer Nachbarschaft Störungen beim Empfang anderer Frequenzen auftreten. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass Garagentorsteuerungen nicht mehr wie gewohnt funktionieren bzw. teilweise gestört werden. Oft werden auch LED-Leuchten, welche über Kapazitive Sensoren gesteuert werden können von Aussendungen beeinflusst. Hierbei spricht man von Übersteuerung oder störender Beeinflussung von Geräten.

EJ103: Bereits durch die Aussendung des reinen Nutzsignals können in benachbarten Empfängern Störungen beim Empfang anderer Frequenzen auftreten. Dabei handelt es sich um eine ...
EJ112: Welches Gerät kann durch Aussendungen eines Amateurfunksenders störende Beeinflussungen zeigen?
EJ113: Wie kommen Geräusche aus den Lautsprechern einer abgeschalteten Stereoanlage möglicherweise zustande?

Treten in einer Empfangsanlage mehrere starke Empfangssignale gleichzeitig auf (z.B. durch den Empfang eines TV-Sender und einer starken Amateurfunkstation in der Nachbarschaft) können im Empfänger unerwünschte Harmonische und deren Mischprodukte durch die Übersteuerung der Empfangsstufen des Empfängers entstehen. Dies nennt man Intermodulation. Durch Intermodulation werden Phantomsignale hervorgerufen, die nur bei Vorhandensein der beteiligten Signale entstehen.

EJ120: Welche Empfangs-Effekte werden durch Intermodulation hervorgerufen?

Korrodierte Kontakte (Metall-Oxide) zwischen Metallen haben die Eigenschaft, dass sie Nichlinearitäten durch Gleichricht-Effekte bilden können. Hierdurch können bei Aussendungen der Amateurfunkstation unerwünschte Mischprodukte auf der Sende oder der Empfangsseite entstehen, die zu Störungen des Fernseh- und Rundfunkempfangs führen können.

EJ121: Ein korrodierter Anschluss an der Fernseh-Empfangsantenne des Nachbarn kann in Verbindung mit ...

Damit störende Beeinflussungen und Störungen von Geräten vermieden werden, sollte ein Funkamateur stets nur die für eine zufriedenstellende Kommunikation erforderliche Sendeleistung für seine Aussendungen verwenden.

EJ104: Um die Störwahrscheinlichkeit zu verringern, sollte die benutzte Sendeleistung ...
EJ105: Bei einem Wohnort in einem Ballungsgebiet empfiehlt es sich, während der abendlichen Fernsehstunden ...

Durch hohe Sendeleistungen von Amateurfunkstationen sowie Antennen mit hohem Gewinn können lokal und im Strahlungsbereich der Antennen (Antennenrichtdiagramm) hohe Feldstärken auftreten. Hierdurch können Empfänger und deren Empfangsstufen übersteuert werden, was zu einer Verringerung der Empfängerempfindlichkeit bis hin zur Blockierung des Empfangs führen kann.

EJ106: Eine 432 MHz-Sendeantenne mit hohem Gewinn ist unmittelbar auf eine Fernseh-Empfangsantenne gerichtet. Dies führt ggf. zu ...
EJ107: Wodurch können Sie die Übersteuerung eines Empfängers erkennen?

Nicht alle Störungen und störenden Beeinflussungen lassen sich durch Einschränkung der Sendeleistung auf der Sendeseite beheben. Oft ist auch das gestörte Gerät nicht entsprechend beschaffen bzw. dessen Zuleitung und Abschirmung gegen hochfrequente Störungen. In solchen Fällen bietet es sich an, Betroffenen Maßnahmen vorzuschlagen, so dass Störsituationen behoben werden können.

EJ108: Wie sollte ein Abschirmgehäuse für HF-Baugruppen beschaffen sein?
EJ109: Falls sich eine Kurzwellen-Sendeantenne in der Nähe und parallel zu einer 230 V-Wechselstromleitung befindet, ...
EJ111: Um die Störwahrscheinlichkeit im eigenen Haus zu verringern, empfiehlt es sich vorzugsweise ...

Eine Möglichkeit ist hierbei der Einbau von Filtern in Zuleitungen von Geräten sowie Mantelwellen-Sperren (Verdrosselung) von Zuleitungen. Der Funkamateur sollte hierbei in kooperativer Weise und lösungsorientiert unterstützen bzw. auch Vorschläge für eine Abhilfe unterbreiten. Oft lassen sich Probleme im direkten Gespräch einfacher lösen als unter Einschaltung von Behörden. Dies sollte immer nur das letzte Mittel sein.

EJ124: Die Bemühungen, die durch eine in der Nähe befindliche Amateurfunkstelle hervorgerufenen Fernsehstörungen zu verringern, sind fehlgeschlagen. Als nächster Schritt ist ...

Filter können entweder auf seiten des störenden Gerätes (z.B. KW-Anlage) oder auf Seiten des gestörten Gerätes (TV, DVBT2-Empfänger, DAB-Empfänger etc.) eingebaut werden oder idealerweise auf beiden Seiten. Hierdurch werden zum einen Oberwellenaussendungen des Senders unterdrückt und auf der gestörten Seite durch den Einbau von Hochpassfiltern oder Bandpassfiltern der Einfluss des Sendesignals auf den Empfänger minimiert, da Frequenzanteile ausserhalb der Empfangsfrequenz des Empfängers hierdurch unterdrückt werden und die Empfangsteile der Geräte somit nicht mehr übersteuert werden können.

EJ116: Ein 28 MHz-Sender beeinflusst den Empfänger eines DVB-T2-Fernsehgerätes über dessen Antenneneingang. Was sollte zur Abhilfe vor den Antenneneingang des Fernsehgerätes eingeschleift werden?
EJ117: Eine KW-Amateurfunkstelle verursacht im Sendebetrieb in einem in der Nähe betriebenen Fernsehempfänger Störungen. Welches Filter schleifen Sie in das Fernsehantennenkabel ein, um die Störwahrscheinlichkeit zu verringern?

Oft wird das Sendesignal einer Amaterfunkstation in örtlicher Nähe zu anderen Geräten über den Schirm von Koaxialkabeln oder Zuleitungen in gestörte Empfänger (TV, DAB, DVBT-2-Empfänger etc.) oder Geräte eingekoppelt. Wenn es hierbei zu Störungen kommt sollte auf den Zuleitungen zum gestörten Gerät ein sog. Mantelwellensperre installiert werden. Eine Mantelwellensperre blockiert Gleichtaktstörungen auf dem Mantel und dem Innenleiter des gestörten Gerätes. Als Mantelwellensperren werden typischerweise Ringkerne oder Klappringkerne aus Ferrit verwendet. Eine weitere Möglichkeit um Störungen bei Steuerleitungen von elektrischen Anlagen und Geräten zu vermeiden ist die Verwendung von geschirmten Steuerkabeln (z.B. bei Türsprechanlagen, Telefonleitungen etc.)

EJ118: Durch eine Mantelwellendrossel in einem Fernseh-Antennenzuführungskabel ...
EJ119: Die Signale eines 144 MHz-Senders werden in das Koax-Antennenkabel eines UKW-/DAB-Rundfunkempfängers induziert und verursachen Störungen. Eine Möglichkeit zur Verringerung der Störungen besteht darin, ...
EJ115: In einem Einfamilienhaus wird die Türsprechanlage durch den Betrieb eines nahen Senders gestört. Eine Möglichkeit zur Verringerung der Beeinflussungen besteht darin, ...
EJ114: Bei der Musik-Anlage des Nachbarn wird Einströmung in die NF-Endstufe festgestellt. Eine mögliche Abhilfe wäre ...

Oft werden Störungen in der Nachbarschaft mit dem Betrieb einer Amaterfunkstation in Verbindung gebracht. Für den Nachweis eines evtl. Zusammenhangs mit Aussendungen der Amateurfunkstation ist die Auswertung und ggf. Führung eines Logbuchs über getätigte Aussendungen und Verbindungen sehr hilfreich. Hierdurch kann auch ggf. ausgeschlossen werden, dass vermutete Störungen auf die Amateurfunkstelle zurückzuführen sind.

EJ122: Ihr Nachbar beklagt sich über Störungen seines Fernsehempfangs und vermutet ihre Amateurfunkaussendungen als Ursache. Welcher erste Schritt bietet sich an?

Auch schlechte Empfangsverhältnisse auf Seiten des gestörten Gerätes (z.B. TV-Zimmerantenne für Empfang) können leichter zu Störungen im Empfang führen. Eine mögliche Gegenmaßnahme wäre die Verwendung einer Außenantenne ggf. mit entsprechenden Vorfiltern.

EJ123: Beim Betrieb eines 2 m-Senders wird bei einem Nachbarn ein Fernsehempfänger gestört, der mit einer Zimmerantenne betrieben wird. Zur Behebung des Problems ...

Bei Übersteuerung von Sendern und deren Endstufen entstehen Nebenaussendungen und Störungen benachbarter Stationen. Daher sind Übersteuerungen immer zu vermeiden.

EJ213: Die Übersteuerung eines Leistungsverstärkers führt zu ...
EJ214: Ein SSB-Sender wird Störungen auf benachbarten Frequenzen hervorrufen, wenn ...

Auch die Stabilität des im Senders verwendeten Oszillators kann dazu führen, dass Aussendungen ausserhalb der Bandgrenzen liegen oder benachbarte Stationen gestört werden. Dies ist insbesondere bei Selbstbaugeräten mit nicht quarzstabilisierten Oszillatoren möglich. Moderne Kurzwellentransceiver verfügen i.d.R. über sehr gute Referenzoszillatoren.

EJ216: Welche unerwünschte Auswirkung kann mangelhafte Frequenzstabilität eines Senders haben?

Um Nebenaussendungen und Aussendungen die die zulässige Bandbreite überschreiten kann man insbesondere bei AFSK-modulierten FM-Sendern entweder den Hub begrenzt werden oder die Aussteuerung der NF reduziert werden. Dies wäre z.B. bei Aussendungen mittel Packet-Radio oder digitalen Betriebsarten zu beachten.

EJ212: Sie modulieren Ihren FM-Sender mit einem AFSK-Signal (Niederfrequenzumtastung). Wie können Sie die Bandbreite der Aussendung reduzieren? Durch ...