Leistung II (Klasse E)

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EB501: Die Spitzenleistung eines Senders (PEP) ist ...

In der vorstehenden Frage geht es um den Begriff der Spitzenleistung eines Senders, auch als PEP für peak envelope power bezeichnet.

Bei vielen Modulationsarten (z.B. SSB) ist die Leistung als Funktion der Zeit nicht konstant. Dies wird beschrieben durch den zeitlichen Verlauf der Einhüllenden des Signals, die mal über, mal unter der mittleren Leistung liegt. Die Spitzenleistung ist die Leistung, die im Maximum der Einhüllenden gemessen wird. Auf Englisch heißt das peak envelope power (PEP).

Die Frage lässt sich recht gut nach dem „Ausschlussprinzip“ beantworten. Zunächst einmal hat die Spitzenleistung des Senders nichts mit dem Antennengewinn zu tun, das wäre die Strahlungsleistung, nach der hier aber nicht gefragt ist. Dann ist die Spitzenleistung eben keine „mittlere Leistung“, was wieder eine Antwortmöglichkeit ausschließt. Ob man die Verluste von Anpassnetzwerken o.ä. mit einbezieht, ist eine Frage der „Messebene“. Uns interessiert aber in der Regel die Leistung, die der Sender an die Antenne abgibt, da sind dann die Verluste mit drin.

Allerdings beeinflusst die Lastimpedanz den Leistungsverlauf, weshalb die richtige Antwort auf den reellen Abschlusswiderstand abhebt, also eine Lastimpedanz, die keine Blindanteile enthält.

Ein reeller Widerstand wird auch als Wirkwiderstand bezeichnet. In ihm wird elektrische Leistung z.B. in Wärme umgesetzt. Im Gegensatz dazu steht der Blindwiderstand, wie ihn, frequenzabhängig, Kapazitäten und Induktivitäten darstellen.

EB502: Die mittlere Leistung eines Senders ist ...

Im Gegensatz zu der ersten Frage geht es hier nicht um die Spitzenleistung, sondern um die mittlere Leistung. Sie ist von der Hüllkurve unabhängig, weil die in ihrem zeitlichen Verlauf gemessene Leistung über einen Zeitraum gemittelt wird, der lang ist gegenüber der Periode der niedrigsten Modulationsfrequenz. Mit dieser Überlegung kann man die korrekte Antwort sehr einfach identifizieren.

EB503: Gelten die Formeln für die Leistung an einem rein ohmschen Widerstand auch bei Wechselspannung?

Die aus der Gleichspannungstechnik bekannten Beziehungen zwischen Leistung, Strom und Spannung gelten auch bei Wechselstrom, allerdings müssen wir berücksichtigen, dass wegen des zeitlich variablen Verlaufs eine andere Wirkleistung erzeugt wid. Beispiel: ein Wechselstrom mit einem Spitzenwert von 1 A erzeugt in einem Widerstand von 1 Ω weniger Wärme als ein Gleichstrom von 1 A. Wir müssen mit den Effektivwerten von Strom und Spannung arbeiten. Wenn $\hat{U}$, $\hat{I}$ die Spitzenwerte von Strom und Spannung sind, dann gilt bei sinusförmigen Signalen:

$I_{eff}=\dfrac{\hat{I}}{\sqrt{2}} \approx 0,707 \cdot \hat{I}$

und analog für die Spannung:

$U_{eff}=\dfrac{\hat{U}}{\sqrt{2}} \approx 0,707 \cdot \hat{U}$

EB504: An einem Widerstand $R$ wird die elektrische Leistung $P$ in Wärme umgesetzt. Sie kennen die Größen $P$ und $R$. Nach welcher der Formeln können Sie die Spannung ermitteln, die an dem Widerstand $R$ anliegt?

Zur Beantwortung benötigen wir die Zusammenhänge

$P=U \cdot I$, $U=R \cdot I \rightarrow I = \dfrac{U}{R}$.

Setzen wir den zweiten Ausdruck in den ersten ein, so ergibt sich $P=\dfrac{U^2}{R}$. Diese Gleichung lösen wir nach U auf, indem wir beide Seiten mit R multiplizieren und dann die Wurzel ziehen:

$U = \sqrt{P \cdot R}$

EB505: In welcher Antwort sind alle dargestellten Zusammenhänge zwischen Strom, Spannung, Widerstand und Leistung richtig?

Hier sind Strom und Spannung jeweils in Abhängigkeit von Leistung und Widerstand aufgeführt, wobei sich eine ganze Reihe von Fehlern „eingeschlichen“ haben.

Den korrekten Zusammenhang für die Spannung hatten wir gerade schon bestimmt:

$U = \sqrt{P \cdot R}$

Für den Strom setzen wir an: $P = U \cdot I$ und $U = I \cdot R$. Die zweite Gleichung wird in die erste eingesetzt:

$P = I^2 \cdot R$

Wir lösen nach I auf, indem wir beide Seiten durch R teilen und dann die Wurzel ziehen:

$I = \sqrt{\dfrac{P}{R}}$

EB506: In welcher Antwort sind alle dargestellten Zusammenhänge zwischen Widerstand, Leistung, Spannung und Strom richtig?

Hier ist der Widerstand gesucht, wenn wir die Leistung und jeweils den Strom oder die Spannung kennen.

Wir kennen bereits:

$P=\dfrac{U^2}{R}$

Wir lösen nach R auf, indem wir beide Seiten der Gleichung mit R multiplizieren und dann durch P teilen:

$R = \dfrac{U^2}{P}$

Andererseits ist $P = I^2 \cdot R$. Wir teilen beide Seiten durch $I^2$ und erhalten den gesuchten Ausdruck:

$R = \dfrac{P}{I^2}$

EB507: Der Effektivwert der Spannung an einer künstlichen 50 Ω-Antenne wird mit 100 V gemessen. Die Leistung an der Last beträgt ...

Die nächste Frage behandelt eine ganz praktische messtechnische Aufgabe. Wir können nämlich die abgegebene Leistung auch mit einem Oszilloskop bestimmen, mit dem wir den Spitzenwert der Spannung erhalten ($\widehat{U}$). Wie wir wissen, ist dann der Effektivwert $U_{eff} \approx 0,707 \cdot \widehat{U}$. Dieser Effektivwert soll hier 100 V betragen.

Der Abschlusswiderstand soll $50\ \Omega$ betragen (reiner Wirkwiderstand). Gesucht ist die Leistung an der Last.

$P = \dfrac{U^2}{R} = \dfrac{10000\ \text{V}^2}{50\ \Omega} = 200\ \text{W}$

EB508: Wieviel Leistung wird an einer künstlichen 50 Ω-Antenne umgesetzt, wenn ein effektiver Strom von 2 A fließt?

Die abgegebene Leistung kann auch durch eine Strommessung geschehen.

Die Leistungsmessung über den Hochfrequenzstrom in der Zuleitung zur Last war in den Anfangsjahren des Amateurfunks sehr populär, weil sogenannte Hitzdrahtmessgeräte über die Erhitzung (und dadurch mechanische Längung) eines Drahtes direkt den Effektivwert des Stroms messen können.

Wir kennen bereits den Zusammenhang $P = I^2 \cdot R$. Wir setzen ein:

$P = 4 \text{A}^2 \cdot 50\ \Omega = 200 \text{W}$

EB509: Für welche Leistung muss ein 100 Ω-Widerstand mindestens ausgelegt sein, wenn an ihm 10 V abfallen sollen?

Zur Berechnung der Leistung, die in einem 100 $\Omega$-Widerstand umgesetzt wird, an dem eine Spannung von 10 V abfällt, benutzen wir wieder

$P = \dfrac{U^2}{R} = \dfrac{100\ \text{V}^2}{100\ \Omega} = 1\ \text{W}$

EB510: Ein Widerstand von 10 kΩ hat eine maximale Spannungsfestigkeit von 700 V und eine maximale Belastbarkeit von 1 W. Welche Gleichspannung darf höchstens an den Widerstand angelegt werden, um ihn im spezifizierten Bereich zu betreiben?

Die Beantwortung dieser Frage bedarf eines gewissen Nachdenkens. Es ist sowohl eine maximale Spannungsfestigkeit (700 V) als auch eine Maximalleistung (1 W) angegeben. Es fragt sich nur, welche Grenze zuerst erreicht wird, wenn wir die Spannung erhöhen.

Berechnen wir zunächst die Spannung, die am Widerstand (10 k$\Omega$) anliegen muss, damit gerade die zulässige Leistung erreicht wird. Dazu rechnen wir (Herleitung weiter oben):

$U = \sqrt{P \cdot R} = \sqrt{1\ \text{W} \cdot 10^4\ \Omega} = 100\ \text{V}$

Das ist dann auch schon die gesuchte maximale Gleichspannung!

EB511: Ein Widerstand von 100 kΩ hat eine maximale Spannungsfestigkeit von 1000 V und eine maximale Belastbarkeit von 6 W. Welche Gleichspannung darf höchstens an den Widerstand angelegt werden ohne ihn zu überlasten?

Hier ist der Rechenweg derselbe wie in der Aufgabe davor, nur die Zahlenwerte sind anders:

$U = \sqrt{P \cdot R} = \sqrt{6\ \text{W}^2 \cdot 10^5\ \Omega} = 774,6\ \text{V} \approx 775\ \text{V}$

EB512: Ein Widerstand von 120 Ω hat eine Belastbarkeit von 23,0 W. Welcher Strom darf höchstens durch den Widerstand fließen, damit er nicht überlastet wird?

Wenn der Widerstandswert und die maximale Belastbarkeit gegeben sind und nach dem Maximalstrom gefragt wird, verwenden wir die Beziehung:

$P=I^2 \cdot R \rightarrow I = \sqrt{\dfrac{P}{R} = \sqrt{\dfrac{23\ \text{W}}{120\ \Omega} = 0,4378 \text{A} \approx 438\ \text{mA}$

EB513: Ein Oszilloskop zeigt einen sinusförmigen Spitze-Spitze-Wert von 25 V an einem 1000 Ω Widerstand an. Der Effektivstrom durch den Widerstand beträgt ...

In dieser Frage wird, wie schon kurz besprochen, ein Oszilloskop verwendet, um die Spannung an der Last zu messen. Diese Spannung beträgt $U_{SS} = 25\ \text{V}$ von Spitze zu Spitze. Wir berechnen zunächst den Effektivwert der Spannung:

$U_{eff} = \dfrac {1}{\sqrt{2}} \cdot \dfrac{U_{SS}}{2} = 8,84\ \text{V}$

Dann ist der Effektivstrom (Ohmsches Gesetz):

$I_{eff} = \dfrac{U_{eff}}{R} = \dfrac{8,84\ \text{V}}{1000\ \Omega} = 8,84\ \text{mA} \approx 8,8\ \text{mA}$

EB514: Eine künstliche 50 Ω-Antenne (Dummy Load) besteht aus 11 parallel geschalteten 560 Ω-Kohleschichtwiderständen mit einem Belastungsnennwert von jeweils 5 W. Welcher Belastungsnennwert ergibt sich für die künstliche Antenne?

Die Antwort zu dieser Frage schließlich lässt sich sehr gut im Kopf rechnen. Hier werden 11 gleiche Widerstände parallel geschaltet, das heißt, der Strom durch jeden einzelnen Widerstand ist 1/11 des Gesamtstroms. Also ist die Leistung auch nur 1/11 der Gesamtleistung.

Also ist die zulässige Gesamtleistung $11 \cdot 5\ \text{W} = 55\ \text{W}$.