Die Speisung einer Antenne erfolgt immer mit einer Spannung und einem Strom, die zu einander in einem bestimmten Verhältnis stehen. Dieses Verhältnis wird als Speisewiderstand bezeichnet.
Damit eine Leistung abgegeben werden kann, müssen immer Spannung und Strom vorhanden sein, denn die Leistung ergibt sich aus der Multiplikation von Spannung und Strom. Wäre entweder die Spannung oder der Strom Null, dann gäbe es auch keine Leistungsabgabe bzw. -aufnahme.
Dennoch sprechen wir bei bestimmten Antennen von stromgespeisten Antennen und bei bestimmten anderen Antennen von spannungsgespeisten Antennen. Damit ist gemeint, dass bei bestimmten Antennen ein hoher Strom bei vergleichsweise geringer Spannung am Speisepunkt vorliegt, oder eine hohe Spannung bei vergleichsweise geringem Strom.
Stromgespeiste Antennen weisen dementsprechend einen niedrigen und spannungsgespeiste Antennen einen hohen Widerstand auf. Bei niedrigen Widerständen sprechen wir auch von niederohmigem Verhalten und bei hohen Widerständen entsprechend von hochohmigem Verhalten.
Eine übliche Größenordnung für den Speisewiderstand einer stromgespeisten Antenne ist z. B. 36 Ω bis 100 Ω und bei spannungsgespeisten Antennen 1500 Ω bis 4000 Ω.
Bei einem Halbwellendipol hängt der Speisewiderstand davon ab, wo die Einspeisung erfolgt. Dies liegt daran, dass beim Dipol die Ladungsträger hin- und herschwingen und dabei in der Mitte besonders viele Ladungsträger bewegt werden, was wir als Strombauch bezeichnen, und an den Enden besonders hohe Spannungen entstehen, was wir als Spannungsbauch bezeichnen. Dort wo keine Ladungen bewegt werden sprechen wir von einem Stromknoten, und dort wo die Spannung Null ist sprechen wir von einem Spannungsknoten.
Speisen wir einen Halbwellendipol also in der Mitte, so müssen viele Ladungen bewegt werden und wir sprechen von einer stromgespeisten Antenne (niedriger Speisewiderstand). Ein endgespeister Halbwellendipol hingegen ist eine spannungsgespeiste Antenne (hoher Speisewiderstand).