Die Q-Gruppen sind etwas Besonderes in der Welt des Funks. Sie wurden schon sehr früh festgelegt und sind entsprechend tief in vielen Funkdiensten verwurzelt, nicht nur im Amateurfunk. Sie wurden vor allem geschaffen, um immer wiederkehrende Begriffe schnell und einfach übermitteln zu können.
Das wichtigste internationale Regelwerk für den Funk sind die Radio Regulations (RR). Die Q-Gruppen wurden dort festgelegt, aber der Amateurfunk hat sie teilweise für seine Bedürfnisse angepasst.
Alle Q-Gruppen sind 3 Zeichen lang und beginnen immer mit dem Buchstaben Q. Sie können als Frage, als Antwort oder als Aufforderung genutzt werden.
Oft ist es möglich, ein Fragezeichen anzuhängen und damit aus einer Aussage eine Frage zu machen. Während beispielsweise „QRV“ bedeutet, dass man empfangsbereit ist, stellt „QRV?“ der Gegenstation die Frage, ob diese empfangsbereit ist.
Bei einigen Q-Gruppen muss eine konkrete Angabe folgen. Beispielsweise muss nach „QTH“, das soviel bedeutet wie „Mein Standort ist...“, im Anschluss die eigene Ortsangabe gesendet werden. Eine korrekte Verwendung wäre also beispielsweise „QTH Berlin“.
VA407: In welchem internationalen Regelwerk können die Bedeutungen der im Amateurfunk gebräuchlichen Q-Gruppen nachgeschlagen werden? In den ...
Im Folgenden besprechen wir alle Q-Gruppen, die in der Prüfung vorkommen, geben Merkhilfen und erläutern auch die übliche Verwendung im Amateurfunk, wenn diese von der ursprünglichen Bedeutung abweicht. In der Tabelle 51 sind diese Informationen zusätzlich kompakt zusammengefasst.
QRV: Ich bin bereit (ich bin vorbereitet)
QRM: Störung, bzw. als Frage: Werden Sie gestört? Werden Sie durch „Menschengemachte“ Störungen gestört? Damit sind Störungen gemeint, die von Menschen bzw. durch von Menschen betriebene Geräte hervorgerufen werden, z. B. eine Photovoltaikanlage oder eine Sendung durch einen Funkamateur auf einer benachbarten Frequenz.
QTH: Mein Standort („Home“) ist ..., z. B. bedeutet „QTH Berlin“ soviel wie „Mein Standort ist Berlin“.
BB204: Was bedeuten die Q-Gruppen „QRV“, „QRM?“ und „QTH“?
QRT: Stellen Sie die Übermittlung ein (terminate = beenden)! Im Amateurfunkalltag beenden viele Funkamateure ihre Aussendung mit dem Hinweis „ich mache QRT“.
QRZ?: Damit fragt man, wer einen gerufen hat (Aufforderung an die Gegensation: bitte nenne das Rufzeichen ein zweites Mal)
QSL: bedeutet Empfangsbestätigung bzw. als Frage: Bitte um Empfangsbestätigung (alles geloggt?)
BB203: Was bedeuten die Q-Gruppen „QRT“, „QRZ?“ und „QSL?“?
„QRZ?“ steht eigentlich für die Frage „Von wem werde ich gerufen?“. Auf den Amateurfunkbändern hört man es allerdings häufiger anstelle von „CQ“. Meistens geschieht dies bei einem sogenannten „Pile Up“, wenn viele Stationen versuchen, eine begehrte Station zu erreichen. Nachdem die begehrte Station einen Anrufer „abgearbeitet“ hat, sendet sie kurz „QRZ?“, um weitere Stationen aufzurufen.
BE115: Was bedeutet die Betriebsabkürzung „QRZ?“ im Amateurfunk?
QRO: steht für große Leistung. Beziehungsweise als Frage: Soll ich die Sendeleistung erhöhen? Leichter merken kann man sich das vielleicht mit: „Soll ich noch ein paar Watt obendrauf legen?“
QSO: Im Alltag wird die Abkürzung für eine Funkverbindung gebraucht. Das ist eine freizügige, aber übliche Interpretation. Korrekt bedeutet „QSO?“: „Können Sie direkt Funkverkehr aufnehmen mit ...?“
QRX: Ich rufe Sie wieder. Als Frage (QRX?): Wann werden Sie mich wieder rufen? Werden Sie mich zum Zeitpunkt X wieder rufen?
BB202: Was bedeuten die Q-Gruppen „QRO?“, „QSO?“ und „QRX?“?
Einige Funkamateure versuchen, mit besonders geringer Sendeleistung – in der Regel weniger als 5 W – möglichst große Distanzen zu überbrücken. Dabei spricht man nach der gleich lautenden Q-Gruppe von QRP-Betrieb. Telegrafie mittels CW oder digitalen Übertragungsverfahren ist für QRP-Betrieb besonders gut geeignet.
QRP: Selbst wenn man sich erst seit kurzem mit dem Amateurfunk befasst, hat man den Begriff „QRP“ vielleicht schon gehört. Wenn wir von QRP-Geräten oder QRP-Verbindungen reden, meinen wir Geräte beziehungsweise Funkverbindungen mit kleiner Sendeleistung. Der ursprüngliche Sinn ist naheliegend. „QRP“ ist die Aufforderung, die Sendeleistung zu verringern.
BB205: Wie verhalten Sie sich, wenn Sie „PSE QRP“ aufnehmen?
QRN: Atmosphärische Störungen. Natürliche Störungen ist eine gute Gedächtnisstütze und eine gute Abgrenzung zu QRM, den menschengemachten Störungen.
QSB: bedeutet Fading beziehungsweise schwankende Zeichen. Denke an „bergauf und bergab“.
QSY: Frequenzwechsel, „Change Frequency“
BB201: Was bedeuten die Q-Gruppen „QRM“, „QRN“ und „QSB?“?
BB206: Wie verhalten Sie sich, wenn Sie „PSE QSY ...“ aufnehmen?
BE107: Sie tätigen einen allgemeinen Anruf in Telefonie auf 145,500 MHz. Dieser wird von einer Gegenstation beantwortet. Wie sollten Sie das darauffolgende Funkgespräch fortsetzen? Ich fasse mich kurz und schlage ...
Bedeutung
Merkhilfe
QRN
Atmosphärische Störungen
Natürliche Störung
QRM
Ich werde gestört
Menschengemachte Störung
QRO
Erhöhen Sie die Sendeleistung!
Ein paar Watt obendrauf legen
QRP
Senken Sie die Sendeleistung!
Piano (sanft, leise), Pssst!
QRT
Stellen Sie die Übermittlung ein!
Terminate (Beenden)
QRV
Ich bin bereit
vorbereitet
QRX
Wann rufen Sie mich wieder?
Zeitpunkt X
QRZ
Wer hat mich gerufen?
Bitte nenne das Rufzeichen ein zweites Mal!
QSB
Fading, Schwankungen
Bergauf, Bergab
QSL
Ich bestätige den Empfang
Ich habe geloggt
QSO
Erreichen Sie Station ... ?
QSY
Frequenzwechsel
Change Frequency
QTH
Mein Standort
Home, Heimat
Tabelle 51: Alle prüfungsrelevanten Q-Gruppen in der Übersicht mit Merkhilfen