Aufbau von Rufzeichen (Klasse N)

Im Amateurfunk gibt es unterschiedliche Arten von Rufzeichen. Eine Art haben wir schon am Anfang des Kurses kennengelernt: Die persönlichen Rufzeichen. In der Amtssprache nennen sich diese „personengebundene Rufzeichen“. In Deutschland wird ein solches jedem Funkamateur mit der Zulassung für den Amateurfunkdienst durch die BNetzA zugeteilt. Es ist weltweit eindeutig und darf nur persönlich durch den Funkamateur verwendet werden, dem es zugeteilt wurde.

VC116: Welche personengebundenen Rufzeichen darf ein Funkamateur benutzen?

Ein Rufzeichen besteht aus drei Teilen: Präfix, Ziffer und Suffix. Das Präfix besteht in der Regel aus den ersten beiden Zeichen, z. B. DL oder 4U. Manchmal ist er aber auch nur ein Zeichen lang. Es folgt eine Ziffer von 0 bis 9. Den Abschluss bildet das Suffix mit mindestens einem weiteren Zeichen. Die Abbildung 44 gibt einen grafischen Überblick über den Rufzeichenaufbau.

Abbildung 44: Aufbau Rufzeichen – K4EAX, WZ6Y, DL1FLO

Das Präfix ist länderspezifisch zugeordnet und kann zur Lokalisierung der Amateurfunkstation dienen. Die Präfixe werden durch die Internationale Fernmeldeunion (International Telecommunication Union, ITU) in den Radio Regulations (RR) festgelegt. Alle Mitgliedstaaten der ITU sind angehalten, diese in nationales Recht umzusetzen.

Für Deutschland sind in den Radio Regulations die Präfixe DA bis DR und Y2 bis Y9 vorgesehen. Die Präfixe Y2 bis Y9 werden in der Praxis jedoch kaum verwendet.

VA406: Wo sind die Präfixe für Amateurfunkrufzeichen international geregelt?

Personengebunde deutsche Amateurfunkrufzeichen bestehen immer aus einem 2-buchstabigen Präfix, einer Ziffer und einem 2- oder 3-buchstabigen Suffix. Zum Beispiel DL1PZ, DO7PR oder DN2JMU.

VD203: Wie werden personengebundene deutsche Amateurfunkrufzeichen gebildet? Sie bestehen aus ...

Neben den persönlichen Rufzeichen können weitere Rufzeichen für fernbediente und automatisch arbeitende Amateurfunkstellen oder Klubstationen zugeteilt werden. Auf diese gehen wir im weiteren Verlauf des Kapitels ein.

VD202: Welche Rufzeichenzuteilungsarten gibt es im Amateurfunk unter anderem?

Die BNetzA vergibt die Präfixe in Deutschland nach dem Rufzeichenplan, sodass man anhand des Rufzeichens den Verwendungszweck erkennen kann. Im Rufzeichenplan ist sowohl für personengebundene Rufzeichen als auch für Rufzeichen für fernbediente und automatisch arbeitende Amateurfunkstellen und Klubstationen genau festgelegt, welche Präfixe, Ziffern und Suffixe jeweils verwendet werden.

Der Rufzeichenplan steht während der Amateurfunkprüfung als Hilfsmittel zur Verfügung. Dieser Plan ist bei der Beantwortung einer Reihe von Fragen sehr hilfreich, die in den nächsten Abschnitten folgen. Wir empfehlen daher, sich mit dem Dokument vertraut zu machen, um es in der Prüfung gut nutzen zu können. Nach der Prüfung sollte man sich regelmäßig informieren, um bei Änderungen auf dem aktuellen Stand zu bleiben.

VD201: In welchem Regelwerk sind die Vorgaben für die Bildung von Rufzeichen für den Amateurfunkdienst in Deutschland zu finden?