Dipol-Antenne (Klasse N)

ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Amateurfunkprüfungen, die ab dem 24.06.2024 abgenommen werden. Für Prüfungen, die vor diesem Stichtag stattfinden, gilt noch der alte Prüfungsfragenkatalog, für den der alte Online-Kurs besser geeignet ist.

Die Grundform der Antenne ist die Dipol-Antenne (Abbildung 188). Sie wird von Funkamateuren in Kurzform auch einfach als Dipol bezeichnet. Ein Dipol besteht aus zwei Teilen, üblicherweise sind dies Drähte oder Metallstäbe. Einer der Leiter des Antennenkabels wird an das eine Teil, der andere Leiter an das andere Teil angeschlossen.

Abbildung 188: Darstellung einer Dipol-Antenne

Der Begriff Dipol kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Zweipol“.

In der Praxis wird häufig der sogenannte Halbwellendipol verwendet, der eine Länge von $\lambda / 2$ aufweist, also einer halben Wellenlänge. Beispiel: Im 10 m-Band beträgt die Wellenlänge rund 10 m. Die halbe Wellenlänge ist demnach 5 m. Ein Halbwellendipol für das 10 m-Band hat also 5 m lang zu sein. Jedes Teilstück muss daher eine Länge von ca. 2,5 m haben. Man spricht dann davon, dass der Halbwellendipol in Resonanz ist.

Es gibt auch andere Varianten der Dipol-Antenne, beispielsweise den Ganzwellendipol, den verkürzten Dipol oder den asymmetrisch gespeisten Dipol, bei dem das Antennenkabel nicht in der Mitte angeschlossen wird und die beiden Teile entsprechend unterschiedlich lang sind.

Ein Dipol der richtigen Länge hat eine gute Abstrahlung. Er gibt bei Sendebetrieb möglichst viel der elektrischen Schwingung als Funkwelle ab bzw. nimmt beim Empfang möglichst viel von einer Funkwelle als elektrische Schwingung auf. Verwendet man den Dipol auf höheren oder niedrigeren Frequenzen, dann funktioniert er zunehmend schlechter.

Resonanz gibt es nicht nur bei Antennen, sondern beispielsweise auch bei Instrumenten in der Musik. Dies wird am Beispiel von Kontrabass und Geige deutlich: Ein Kontrabass hat vergleichsweise lange Saiten und erzeugt tiefe Töne, also tiefe Frequenzen. Eine Geige hingegen hat eher kurze Saiten und erzeugt hohe Töne, also hohe Frequenzen. Bei Antennen ist es im Prinzip genauso. Lange Dipol-Antennen eignen sich für tiefe Frequenzen und kurze Dipol-Antennen für hohe Frequenzen.

NG103: Wie wird die dargestellte Antenne bezeichnet?

Liegt die Resonanzfrequenz unterhalb der gewünschten Frequenz, dann ist der Dipol zu lang. Die Dipol-Antenne kann auf die gewünschte Frequenz gebracht werden, indem man sie an beiden Seiten gleichmäßig kürzt.

NG304: Ihre selbstgebaute Dipol-Antenne ist unterhalb der gewünschten Frequenz resonant. Welche Änderung können Sie vornehmen, um die Resonanz in den gewünschten Bereich zu bringen?

Andersherum kann eine zu hohe Resonanzfrequenz eines Dipols nach unten verändert werden, indem man beide Seiten gleichmäßig verlängert.

Ein Draht oder Metallstab lässt sich viel einfacher kürzen als verlängern. Daher ist es beim Bau eines Dipols zweckmäßig ihn zunächst etwas länger als berechnet auszulegen und dann schrittweise vorsichtig zu kürzen, bis Resonanz erreicht ist.

NG305: Ihre selbstgebaute Dipol-Antenne ist oberhalb der gewünschten Frequenz resonant. Welche Änderung können Sie vornehmen, um die Resonanz in den gewünschten Bereich zu bringen?