Ionosphäre (Klasse N)

ACHTUNG: Die Inhalte auf dieser Seite beziehen sich auf Amateurfunkprüfungen, die ab dem 24.06.2024 abgenommen werden. Für Prüfungen, die vor diesem Stichtag stattfinden, gilt noch der alte Prüfungsfragenkatalog, für den der alte Online-Kurs besser geeignet ist.

Im oberen Teil der Erdatmosphäre befindet sich die Ionosphäre. Sie hat großen Einfluss auf die Funkwellenausbreitung im Kurzwellenbereich.

Durch die Strahlung der Sonne werden in der Ionosphäre elektrisch geladene Teilchen erzeugt. An diesen elektrisch geladenen Teilchen werden elektromagnetische Wellen gebrochen (refraktiert) und dadurch zur Erde zurückgelenkt (Abbildung 29). So können im Kurzwellenbereich große Reichweiten erzielt und weltweite Funkverbindungen möglich werden. An der Ionosphäre gebrochene Funkwellen werden als Raumwelle bezeichnet – im Gegensatz zur Bodenwelle, die der Erdkrümmung folgt, aber meist nicht so weit reicht wie die Raumwelle.

Abbildung 29: Brechung an der Ionosphäre
NH101: Wie nennt sich der Bereich in der Atmosphäre, in dem die Kurzwellenausbreitung durch Brechung (Refraktion) ermöglicht wird?
NH102: Warum ist die Ionosphäre ausschlaggebend für die Kurzwellenausbreitung? In der Ionosphäre werden elektromagnetische Wellen durch ...

Die Ausbreitungsbedingungen unterliegen einem täglichen und jahreszeitlichen Wechsel. Einen wesentlichen Einfluss auf die Kurzwellenausbreitung hat der elfjährige Sonnenzyklus. Zum Höhepunkt des Zyklus treten besonders viele sogenannte Sonnenflecken auf (Abbildung 30.) Die Sonne stößt dann besonders viel elektromagnetische Strahlung und Materie aus und nimmt starken Einfluss auf die Ionosphäre und somit die Funkbedingungen.

Abbildung 30: Die Anzahl der Sonnenflecken, die über den elfjährigen Sonnenzyklus schwankt
NH201: Was ist ein wesentlicher Faktor für die Ausbreitung von Kurzwellen über die Ionosphäre?

Bei Funkbetrieb auf Kurzwellenbändern kann es dazu kommen, dass eine sogenannte Tote Zone entsteht. Damit sind Entfernungen gemeint, die für die Bodenwelle zu weit weg und für die Raumwelle zu nah sind (Abbildung 31). Dies führt häufig dazu, dass man von einer laufenden Funkverbindung nur eine der beteiligten Stationen hören kann, weil sich die andere in der Toten Zone befindet. Dadurch kann zunächst der falsche Eindruck entstehen, dass eine Frequenz frei ist.

Abbildung 31: Die Tote Zone, die für die Bodenwelle zu weit weg und für die Raumwelle zu nah ist.
BE106: Eine Frequenz auf einem höheren Kurzwellenband erscheint zunächst frei, stellt sich aber anschließend als besetzt heraus. Was ist die häufigste Ursache dafür?