Anstatt in der Mitte kann man das Antennenkabel auch an einem Ende des Dipols anschließen 203. Diese Antenne bezeichnet man dann als Endgespeiste Antenne oder auch kurz End-Fed.
Eine häufige Bauform ist der endgespeiste Halbwellendipol. Die Länge des Drahtes beträgt dann $\lambda / 2$, entsprechend der Gesamtlänge des normalen Halbwellendipols. Damit die Antenne funktioniert, muss ein spezielles Anpassglied verwendet werden.
Das Anpassglied ist erforderlich, da die Antenne im Gegensatz zu den bisher vorgestellten Antennen nicht über den richtigen Speisewiderstand verfügt.
Die End-Fed ist eine beliebte Antennenbauform. Sie hat den Vorteil, dass der Anschluss der Speiseleitung nicht am Mittelpunkt, sondern an einem der Enden erfolgt.
Wo ist eigentlich das Gegengewicht bei der End-Fed-Antenne? Wir haben ja gelernt, dass eine Antenne immer aus zwei Teilen besteht. Bei der endgespeisten Antenne wird oft ein Teil der Speiseleitung als Gegengewicht genutzt. Das kann jedoch zu Störungen bei elektrischen Geräten und auch in der eigenen Funkanlage führen. Solche Störungen können beispielsweise durch ein $\lambda / 4$-langes Radial als Gegengewicht, eine gute Verbindung zur Erde und Verwendung einer Mantelwellensperre vermieden werden.
Im Kurzwellenbereich werden oft besonders lange endgespeiste Antennen benutzt. Eine endgespeiste Antenne, deren Draht länger als $\lambda$ ist, nennt man Langdraht-Antenne. Im VHF/UHF-Bereich werden üblicherweise keine Langdrahtantennen benutzt.
Der Begriff Langdraht-Antenne wird machmal auch fälschlicherweise für den endgespeisten Halbwellendipol benutzt, obwohl dieser kürzer als $\lambda$ ist.